Die Weihnachtszeit ist die stillste Zeit im Jahr. Oder vielleicht doch nicht? Durchschnittlich alle sieben Minuten greifen wir zum Smartphone. Jugendliche ab 14 Jahren verbringen täglich über 8 Stunden in Medien – rund 1,5 Stunden davon beim Scrollen durch Soziale Medien. Aber warum eigentlich? „Soziale Medien stimulieren unser Belohnungssystem und erzeugen eine Scheinwelt. Wir haben auf Facebook und Co scheinbar hunderte Freunde, die uns mit einem „gefällt mir“ scheinbar bestärken beziehungsweise unterstützen – das wiederum gefällt unserem Gehirn. Darüber hinaus haben die Timelines kein Ende. Der Ausstieg daraus ist eine reine Willensfrage und damit mit Stress für die Psyche verbunden.“, so Prim. Dr. Martin Barth, Leiter der Psychiatrie am PEK Steyr. Noch schwieriger ist der Ausstieg für Kinder und Jugendliche, deren Impulskontrolle noch nicht so stark ausgeprägt ist wie bei Erwachsenen.
Kurz zusammengefasst die Tipps vom Experten:
- Den Bezug zur realen Welt nicht verlieren:
Solange wir unterschiedlichen Interessen nachgehen und nicht nur im Internet unsere Zeit verbringen, ist das Handy kein Problem. Verlieren wir das Interesse an anderen Aktivitäten, vernachlässigen wir unsere Pflichten oder verbringen wir lieber Zeit online, als im realen Leben mit unseren Freunden, ist Vorsicht geboten!
- Kein Handy im Bett bzw. in der Nacht
Vor dem Schlafen gehen bzw. im Schlafzimmer hat das Handy nichts verloren. Das blaue Licht des Bildschirmes stört den Schlaf-Wach Zyklus des Körpers: wir brauchen länger bis wir eingeschlafen sind und schlafen dann auch schlechter
- Bildschirmzeit regulieren und Alternativen bieten
Eltern bestimmen bei Ihrem Nachwuchs die Zeit am Bildschirm. Soll die Bildschirmzeit jedoch reduziert werden, muss das einerseits klar und wertschätzend kommuniziert werden und andererseits sollten Alternativen geboten werden, die den Nachwuchs so sehr beschäftigen, dass die virtuelle Welt nicht mehr so spannend erscheint.
- Eltern sind Vorbild