FREISTADT. Mit Jahreswechsel übernahm Prim. Dr. Sebastian Jülg die Leitung der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum. Freistadt ist Einzugsgebiet für junge Familien. Die Abteilung ist ein wichtiger Bestandteil der Versorgung in der Region. Frauen in jeder Lebensphase – von der Pubertät bis ins hohe Alter – werden hier versorgt. Jährlich werden rund 500 Entbindungen ab der 37. Schwangerschaftswoche begleitet. Primar Dr. Sebastian Jülg brachte viel Erfahrung bei „äußeren Wendungen“ bei Steiß- und Querlage mit, sodass sich diese in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich etablieren konnte.
Vor gut 100 Tagen hat Prim. Dr. Sebastian Jülg (37) die Abteilungsleitung der Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Freistadt übernommen. Er folgte Primar Dr. Peter Neuner nach. „Die Freude über die Besetzung ist auch für uns als Unternehmensleitung groß. Prim. Dr. Sebastian Jülg ist ein junger, kompetenter und engagierter Mediziner, der nun die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe leitet und damit für eines der wesentlichsten regionalen Leistungsangebote des Klinikums verantwortlich ist. Wir freuen uns besonders, dass wir diese Position mit einem Arzt besetzen konnten, der bereits seit seiner Ausbildung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding tätig ist. Er ist der beste Beweis für die tollen Aufstiegschancen in unserem Unternehmen“, sagt Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖG.
„Dr. Jülg war schon zwei Jahre lang als Oberarzt am Klinikum tätig, bevor er nun als Leiter die Abteilung anführt. Ein junger, erfrischender Wind kommt damit auch ins Führungsteam des Klinikums. Es ist eine Freude zu sehen wie sich Primar Jülg in den vergangenen dreieinhalb Monaten den Führungsaufgaben erfolgreich gestellt hat. Nach seinem Studium in Graz und der Ausbildung zum Allgemeinarzt absolvierte er die Ausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Kepler Universitätsklinikum. Zu vertrauen und sich gut aufgehoben zu fühlen, ist ganz besonders in der Geburtshilfe wichtig, die neben der Urogynäkologie zu den medizinischen Schwerpunkten von Primar Jülg zählt “, sagt Primar Dr. Norbert Fritsch, Ärztlicher Direktor am Klinikum Freistadt.
Freistadt ist Lebensmittelpunkt
Freistadt ist auch der Lebensmittelpunkt für die Familie Jülg. „An einem Ort zu wohnen und zu arbeiten bedeutet zudem für mich Lebensqualität“, betont Primar Jülg, der meist mit dem Rad in die Arbeit fährt – auch im Winter mit Spikes an den Reifen. In der Freizeit wird das Mountainbike ausgepackt. Als begeisterter Bergsteiger und Kletterer bezwang er viele Gipfel im In- und Ausland, doch jetzt gibt sich der zweifache Vater mit den Klettergärten des Mühlviertels zufrieden. Ehefrau Dr.in Elisabeth Jülg arbeitet im Kepler Universitätsklinikum und ist Konsiliar-Dermatologie-Fachärztin im Klinikum Freistadt.
Primäre Anlaufstelle
„Als ich hier in Freistadt im Zuge der Turnusrotation Gynäkologie machte, war ich von der Vielfalt des Aufgabenspektrums fasziniert. Jetzt Leiter dieser Abteilung zu sein, ist tatsächlich eine glückliche Fügung. Gerade die überschaubare Größe und die dadurch mögliche persönliche Betreuung der Patientinnen mit einer hohen Betreuungsqualität ist es, was ich hier sehr schätze. Wir sehen uns als primäre Anlaufstelle für gynäkologische und geburtshilfliche Patientinnen im unteren Mühlviertel. Positiv zu erwähnen ist die Kooperation und Vernetzung mit dem Kepler Universitätsklinikum“, sagt Primar Dr. Sebastian Jülg. „Unser operatives Spektrum ist breit. In der Gynäkologie verzeichnen wir gute Erfolge. Fixer Bestandteil unserer Abteilung ist eine hervorragende Pränataldiagnostik. Natürlich bringt die Ordination zusätzliche Frequenz. Jährlich begleiten wir rund 500 Entbindungen ab der 37. Schwangerschaftswoche.“
Äußere Wendung: Der richtige Dreh
Mit viel Erfahrung und Gefühl können Babys mit dem richtigen Dreh aus der Steiß- oder Querlage durch eine äußere Wendung mit dem Köpfchen ins Becken der Mutter gedreht werden, um so eine natürliche Geburt zu ermöglichen. Im Klinikum Freistadt passiert das etwa einmal im Monat.
Eine davon war Tina Hofbauer (35) aus Hellmonsödt: „Schon das Aufklärungsgespräch hat mir völlig den Druck genommen. Von da an war selbst der Versuch an sich auf jeden Fall ein Gewinn, denn alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, würde mir schon ein gutes Gefühl geben. Umso erfreulicher natürlich, dass es geklappt hat, denn eine natürliche Geburt war ein großer Wunsch. Ich fühlte mich richtig erleichtert. Die Wendung in der 38. Woche im Beisein meines Partners ging sehr rasch. Es fühlte sich wie eine stärkere Massage an. Drei Wochen später - am 5. Februar 2023, einem Sonntag – kam Robin schließlich komplikationsfrei zur Welt und ich bin über das Geburtserlebnis dankbar.“
Prim. Dr. Jülg erklärt: Bei etwa fünf Prozent der Schwangerschaften bleiben Babys im Mutterbauch mit dem Kopf nach oben sitzen oder sie drehen sich nur in Querlage. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Mit der sogenannten „äußeren Wendung“ hilft man der werdenden Mutter und dem Ungeborenen, das auf diese Weise risikoarm in die günstigere Geburtsposition (Schädellage) gebracht wird. Die Methode erlebt in den vergangenen Jahren eine Renaissance und gewinnt wieder mehr an Bedeutung. Die Steißlage ist prinzipiell keine geburtsunmögliche Kindslage, bringt aber gewisse Risiken mit sich. So besteht zum Beispiel für das Baby ein höheres Risiko eines Sauerstoffmangels, da der Kopf in der Austreibungsphase die bereits außerhalb des Geburtskanals liegende Nabelschnur komprimiert. Der geplante Kaiserschnitt ist letztlich oft die Alternative. Im Vergleich zur natürlichen Geburt besteht dabei ein höheres Komplikationsrisiko bei der Mutter wie bei allen Operationen und auch bei Folgeschwangerschaften.
Wenn keine Ausschlussgründe bestehen, bieten wir jeder Frau mit einem Fetus in Steißlage in der 36. bis 37. Schwangerschaftswoche eine äußere Wendung an. Die Erfolgsrate liegt bei 60 Prozent, wobei schon der Versuch ein Gewinn sein kann – wie auch Tina Hofbauer schilderte. Auf jeden Fall empfehlen wir, dass Betroffene zu einem Aufklärungsgespräch ins Klinikum kommen, für das wir uns gerne ausreichend Zeit nehmen. Wir wissen, dass es dazu viele Fragen und Unsicherheiten gibt.
Ausschlussgründe beispielsweise sind, wenn Zwillinge erwartet werden, ein vorzeitiger Blasensprung bereits stattgefunden hat, die Plazenta vor dem Muttermund liegt oder ein Schädel- Beckenmissverhältnis besteht. Nabelschnurumschlingungen durch die Wendung sind übrigens unwahrscheinlich, da es nur zu einer 180 Grad Drehung kommt.
Die Wendung selbst dauert nur wenige Minuten. Doch für diesen Vorgang ist es wichtig, entspannt zu sein, Vertrauen zu haben. Die werdende Mutter wird für 24 Stunden stationär aufgenommen. Bei der Wendung ist sie idealerweise in Begleitung ihres Partners. Über die möglichst entspannte Bauchdecke, die mit warmen Ölen von der Hebamme vorbereitet wurde, versucht der/die GeburtshelferIn mit Handgriffen den Steiß des Babys aus dem mütterlichen Becken zu heben und das Kind zu einer Vorwärts- oder Rückwärtsrolle zu bewegen. Der Vorgang kann jederzeit unterbrochen oder abgebrochen werden. Komplikationen während und durch die Wendung sind sehr selten, sollte etwas nicht in Ordnung sein, können Arzt/Ärztin und Hebamme sofort reagieren. Zur Sicherheit wird der Herzton des Kindes regelmäßig kontrolliert - unabhängig davon, ob die Wendung klappt oder nicht. Und vor der Entlassung wird auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Das gesamte Geburtshilfe-Team freut sich mit, denn es ist schon auch ein faszinierendes Erlebnis, wenn auf diese Weise eine spontane, natürliche Geburt möglich wird.
Bildtexte:
Bildtext 1: Prim. Dr. Sebastian Jülg, Leiter der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Freistadt
Bildtext 2: Prim. Dr. Norbert Fritsch, MPH, Ärztlicher Direktor am Klinikum Freistadt
Bildtext 3: Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding
Bildtext 4 und 5: Tina Hofbauer mit Sohn Robin freut sich, dass sie durch die äußere Wendung eine natürliche Geburt erleben konnte. An ihrer Seite Prim. Dr. Sebastian Jülg und Hebamme Barbara Röblreiter.
Bildtext 6: Prim. Jülg mit seiner neuen Stv. Oberärztin Dr.in Silvana Kunst, Stationspflegeleitung DGKPin Gabriele Radler (re). und Hebamme Mag.a Daniela Fitz (li.)
Bildtext 7: V.l.n.r.: Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Prim. Dr. Sebastian Jülg, Prim. Dr. Norbert Fritsch
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Seit Anfang des Jahres übernahm Primar Dr. Sebastian Jülg (37) die Leitung der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Die Freude über die Besetzung ist auch für uns als Unternehmensleitung groß. Prim. Dr. Sebastian Jülg ist ein junger, kompetenter und engagierter Mediziner, der nun die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe leitet und damit für eines der wesentlichsten regionalen Leistungsangebote des Klinikums verantwortlich ist“, sagt Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖG. Auch Primar Dr. Norbert Fritsch, der Ärztliche Direktor des Klinikums Freistadt freut sich über erfrischenden Wind im Führungsteam des Klinikums: „Es ist eine Freude zu sehen wie sehr sich Primar Jülg in den vergangenen dreieinhalb Monaten den Führungsaufgaben erfolgreich gestellt hat.“
„Wir sehen uns als primäre Anlaufstelle für gynäkologische und geburtshilfliche Patientinnen im unteren Mühlviertel“, sagt Primar Dr. Sebastian Jülg, der mit seiner Familie auch in Freistadt lebt.
Jährlich werden rund 500 Entbindungen ab der 37. Schwangerschaftswoche begleitet. Primar Dr. Sebastian Jülg brachte viel Erfahrung bei „äußeren Wendungen“ mit, sodass sich diese in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich etablieren konnte. Mit dem richtigen Dreh können Babys mit dem richtigen Dreh aus der Steiß- oder Querlage durch eine äußere Wendung mit dem Köpfchen ins Becken der Mutter gedreht werden, um so eine natürliche Geburt zu ermöglichen. Im Klinikum Freistadt passiert das etwa einmal im Monat. „Die Methode erlebt eine Renaissance und gewinnt wieder mehr an Bedeutung“, sagt Primar Jülg. Das gesamte Geburtshilfe-Team freut sich mit, wenn auf diese Weise eine spontane, natürliche Geburt möglich wurde.
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Gerda Atteneder
PR & Kommunikation
Klinikum Freistadt
Tel.: 0664 8345 473
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