STEYR. Bei 1018 Geburten erblickten im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Steyr im Vorjahr 492 Mädchen und 526 Buben das Licht der Welt. Der Großteil (75%) davon kam spontan auf die Welt. Mit Expertenwissen, Empathie und Erfahrung konnte das Team der Geburtshilfe auch Babys aus der Beckenendlage durch eine äußere Wendung mit dem Köpfchen ins Becken der Mutter drehen und so eine spontane Geburt ermöglichen.
Im siebten oder achten Monat machen sich Babys im Bauch der Mutter bereit für die Geburt. Sie drehen sich mit dem Kopf nach unten und rutschen ins Becken der Mutter. Drehen sie sich nicht, so sprechen ExpertInnen von einer sogenannten Beckenend- oder Querlage. „Bei rund 6% der Schwangerschaften bleiben Babys aufrecht im Mutterbauch sitzen oder drehen sich nur in Querlage. Das kann unterschiedlichste Gründe haben. Wie zum Beispiel die Form der Gebärmutter, die Menge des Fruchtwassers oder die Größe des Kindes. Auch die Lage der Nabelschnur kann die nötige Drehung des Kindes verhindern.“, weiß OA Dr. Georg Grüßenberger aus dem Team der Gynäkologie und Geburtshilfe am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.
Gemeinsam mit der werdenden Mutter zur Drehung bewegen
Dreht sich das Baby nicht von alleine in die Geburtslage, versucht das Team der Geburtshilfe Steyr gemeinsam mit der werdenden Mutter dem Ungeborenen zu helfen. Eine Methode ist die sogenannte äußere Wendung. Dabei versucht der/die Gynäkologe/in mit der einen Hand durch Druck auf den Unterbauch den Po des Babys aus dem Becken der Mutter zu heben. Mit der anderen Hand ertastet er/sie das Köpfchen des Babys und führt es zu einer Vor- oder Rückwärtsrolle an. „Wir führen äußere Wendungen ab der 36. bis zur 38. Schwangerschaftswoche durch. Vorab messen wir Größe und Gewicht des Babys, sowie die Menge des Fruchtwassers. Die werdenden Mütter werden zur Wendung für einen Tag stationär aufgenommen. Während dieser Zeit wird das Ungeborene regelmäßig mittels CTG überwacht.“, so der Experte. Von sieben Babys in Beckenendlage, konnte OA Dr. Grüßenberger vier zur Drehung bewegen – drei davon konnten spontan entbinden. Eine davon ist die kleine Emma mit Ihrer Mutter Johanna Wimmer. „Eine natürliche Geburt war mein großer Wunsch für mich und meine ungeborene Tochter. In der 37. Woche wurde die äußere Drehung durchgeführt. Ich habe mich dabei immer sehr gut betreut gefühlt und würde es auf jeden Fall wieder machen, denn in der 39. Woche kam dann unsere kleine Emma komplikationsfrei bei einer spontanen Geburt zur Welt.“
Mit Zeit und Einfühlungsvermögen zur gewünschten Drehung
Insgesamt dauert die äußere Wendung nur circa 15 Minuten. Schon nach so kurzer Zeit erkennt der Experte, ob sich das Baby drehen wird oder nicht. Dennoch nimmt sich der Gynäkologe besonders viel Zeit für betroffene Mütter. „Eine äußere Wendung ist für werdende Mütter eine intime Handlung, mit der viele Fragen und auch Ängste einhergehen. Dem behandelnden Team ist es deswegen besonders wichtig, vorab in Gesprächen Vertrauen zu den Patientinnen aufzubauen“, erklärt der Experte. Bei der Wendung selbst dürfen der Partner oder ein Angehöriger mit dabei sein. „Wir nehmen uns hier Zeit, um eine persönliche und entspannte Atmosphäre für Mutter und Kind zu schaffen. Mit duftenden, warmen Ölen aus der Hebammenlehre bereiten wir den Bauch der Mutter vor. Bei der Wendung selbst gehen wir nie in den Schmerzbereich. Gelingt die Wendung nicht, stoppen wir den Vorgang“, so der erfahrene Gynäkologe. Glückt die Drehung, steht einer spontanen Geburt oftmals nichts mehr im Wege und das ist für das Team der Geburtshilfe ein Erfolg. „Ein Kaiserschnitt ist wie alle anderen Operationen auch mit allen Gefahren und Risiken verbunden. Hierzu zählen etwa Blutungen, Infektionen und längere Wiedergesundungsphasen. Zudem ist das Wochenbett mit mehr Schmerzen verbunden. Deswegen versucht das Team der Gynäkologie und Geburtshilfe gemeinsam mit den werdenden Eltern wann immer möglich eine natürliche, spontane Geburt zu ermöglichen“, weiß der Abteilungsleiter Prim. Dr. Lukas Angleitner-Boubenizek.
Statistische Kennzahlen
Bei insgesamt 1018 Geburten erblickten im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr 2022
492 Mädchen und 526 Buben das Licht der Welt. Besonders viele Entbindungen wurden im Oktober (über 100 Geburten) verzeichnet. Insgesamt 7 äußere Wendungen wurden durchgeführt – 3 davon konnten danach spontan und komplikationsfrei entbinden.
Bildtext:
Bildtext: Johanna Wimmer mit Tochter Emma und OA Dr. Georg Grüßenberger
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Bei insgesamt 1018 Geburten erblickten im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr 2022
492 Mädchen und 526 Buben das Licht der Welt. Besonders viele Entbindungen wurden im Oktober (über 100 Geburten) verzeichnet. Der Großteil (75%) davon kam spontan auf die Welt. Mit Expertenwissen, Empathie und Erfahrung konnte das Team der Geburtshilfe auch Babys aus der Beckenendlage durch eine äußere Wendung mit dem Köpfchen ins Becken der Mutter drehen und so eine spontane Geburt ermöglichen.
„Wir führen äußere Wendungen ab der 36. bis zur 38. Schwangerschaftswoche durch. Vorab messen wir Größe und Gewicht des Babys, sowie die Menge des Fruchtwassers. Die werdenden Mütter werden zur Wendung für einen Tag stationär aufgenommen. Während dieser Zeit wird das Ungeborene regelmäßig mittels CTG überwacht“, so OA Dr. Georg Grüßenberger, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Bei der Wendung selbst dürfen der Partner oder ein Angehöriger mit dabei sein. „Wir nehmen uns hier Zeit, um eine persönliche und entspannte Atmosphäre für Mutter und Kind zu schaffen. Mit duftenden, warmen Ölen aus der Hebammenlehre bereiten wir den Bauch der Mutter vor. Bei der Wendung selbst gehen wir nie in den Schmerzbereich. Gelingt die Wendung nicht, stoppen wir den Vorgang“, so der erfahrene Gynäkologe. Glückt die Drehung, steht einer spontanen Geburt oftmals nichts mehr im Wege und das ist für das Team der Geburtshilfe ein Erfolg. Von sieben Babys in Beckenendlage, konnte OA Dr. Grüßenberger letztes Jahr vier zur Drehung bewegen – drei davon konnten spontan entbinden.
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Anna Leithinger, BA
PR & Kommunikation
Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr
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