FREISTADT. Wird Darmkrebs in einem Frühstadium erkannt, ist die Heilungschance sehr hoch. Die Darmspiegelung zur Krebsvorsorge gehört zu den wirksamsten Vorsorgeuntersuchungen überhaupt. Sie senkt durch eine frühe Erkennung nicht nur drastisch das Risiko daran zu sterben, sondern auch überhaupt zu erkranken. Chirurg Prim. Dr. Michael Wacha appelliert zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Er richtet diese Aufforderung besonders an die Mühlviertler Bevölkerung, denn hiesige PatientInnen kommen leider sehr häufig schon mit fortgeschrittenen Darmkrebsstadien ins Klinikum Freistadt. Dieser Appell gilt auch abseits des „Darmkrebs-Monat März“.
„Die Mühlviertler sind hart im Nehmen, was sie oft auch auszeichnet. Aber diese Eigenschaft stellt sich leider häufig auch als lebensbedrohlich heraus, denn die Patientinnen und Patienten kommen oft erst sehr spät ins Klinikum. Es häufen sich die Fälle mit fortgeschrittenem Colocarcinom (Darmkrebs), darunter leider auch immer wieder jüngere Patienten unter 50“, sagt Primar Dr. Michael Wacha, Leiter der Chirurgie am Klinikum Freistadt. Seit Jahren hält dieser „Trend“ an. Wacha: „Die Mühlviertler vergessen leider allzu oft auf die Vorsorge-Darmspiegelung – und das ist nicht erst seit Corona zu bemerken. Zögern Sie nicht länger!“
Viele Untersuchungen zur Krebsvorsorge sind genau genommen Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung. Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) ist das anders. Mit dem Endoskop entdeckt der/die MedizinerIn nicht nur Karzinome. Es können auch Vorstufen – sogenannte Polypen – gefunden und auch gleich entfernt werden. Die Entstehung des Tumors wird damit verhindert. Es besteht somit die Möglichkeit der Diagnose und Therapie im Rahmen der Koloskopie!
Jede/r Zweite hat ab dem 50. Lebensjahr einen Polypen und ist damit völlig beschwerdefrei. Bereits jede/r Vierte ab dem 50. Lebensjahr weist Vorstufen von Darmkrebs auf. Aus diesem Grund wird ab dem 50. Lebensjahr geraten, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Bei Symptomen, wie immer wieder auftretenden Blutungen, sollte rasch ein Facharzt aufgesucht und eine Koloskopie geplant werden. Bei familiärem Risiko – Dickdarmcarcinom bei einem Verwandten 1. Grades oder bei einem Verwandten in jungem Alter - sollte damit früher begonnen werden: zehn Jahre vor dem Alter der Tumordiagnose des/der Verwandten, spätestens aber zwischen dem 40. bis 45. Lebensjahr. Bei den seltenen wirklich vererbten Formen gilt das dementsprechend noch früher. Haben sich bei der ersten Darmspiegelung keine Auffälligkeiten gezeigt, wird die zweite Spiegelung nach zehn Jahren empfohlen. Bei Polypen wird abhängig von der Art, Anzahl bzw. Größe entsprechend früher nachkontrolliert. Der Grund für den Abstand ist, dass es doch mehrere Jahre dauert, bis aus Darmpolypen Krebs entstehen kann.
„Wir richten den Appell zur Vorsorge, obwohl die Wartezeit im Klinikum auf eine Vorsorge-Darmspiegelung (ohne Beschwerden) derzeit rund sechs Monate beträgt. Das ist natürlich lange, doch bei vorausschauendem Blick auf den Startpunkt und einem Zehn-Jahres-Intervall ist es durchaus planbar“, sagt Gastroenterologe Prim. Dr. Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung Innere Medizin.
Im Klinikum Freistadt kommt die sogenannte „sanfte Koloskopie“ zum Einsatz. Durch Sedierung mittels Schlafspritze und Verwendung von CO2 Gas ist die endoskopische Untersuchung praktisch schmerzfrei. Außerdem ist sie sehr risikoarm – die Gefahr einer Darmverletzung liegt bei nur 0,03 bis 0,9 Prozent. Im Klinikum Freistadt werden Darmspiegelungen von den Abteilungen Chirurgie und Innere Medizin durchgeführt.
Bildtexte:
Bildtext 1: „Jeder sollte die Darmkrebsvorsorge ernst nehmen!“, raten die Experten am Klinikum Freistadt
Bildtext 2: Prim. Dr. Michael Wacha, Leiter der Abteilung Chirurgie am Klinikum Freistadt
Bildtext 3: Prim. Dr. Norbert Fritsch, MPH, Leiter der Abteilung Innere Medizin am Klinikum Freistadt
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
„PatientInnen mit fortgeschrittenem Darmkrebs häufen sich. Vorsorge wird im Mühlviertel leider oft vergessen. Der Trend hält seit Jahren an und ist nicht erst seit Corona zu bemerken!“, Chirurg Prim. Dr. Michael Wacha appelliert zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen und richtet diese Aufforderung besonders an die Mühlviertler Bevölkerung. Wird Darmkrebs in einem Frühstadium erkannt, ist die Heilungschance sehr hoch.
Die Darmspiegelung gehört zu den wirksamsten Vorsorgeuntersuchungen überhaupt. Sie senkt durch eine frühe Erkennung nicht nur drastisch das Risiko dran zu sterben, sondern auch überhaupt zu erkranken. Im Klinikum Freistadt kommt die sogenannte „sanfte Koloskopie“ zum Einsatz.
Die Mühlviertler sind hart im Nehmen, was sie oft auch auszeichnet. Aber diese Eigenschaft stellt sich leider häufig auch als lebensbedrohlich heraus, denn die PatientInnen kommen oft erst sehr spät ins Klinikum Freistadt. Jede/r Zweite hat ab dem 50. Lebensjahr einen Polypen und ist damit völlig beschwerdefrei. Bereits jede/r Vierte ab dem 50. Lebensjahr weist Vorstufen von Darmkrebs auf. Aus diesem Grund wird ab dem 50. Lebensjahr geraten, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Bei familiären Risiko sollte damit früher begonnen werden. „Wir richten den Appell zur Vorsorge, obwohl die Wartezeit im Klinikum auf eine Vorsorge-Darmspiegelung (ohne Beschwerden) derzeit rund sechs Monate beträgt. Das ist natürlich lange, doch bei vorausschauendem Blick auf den Startpunkt und einem Zehn-Jahres-Intervall ist es durchaus planbar“, sagt Gastroenterologe Prim. Dr. Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung Innere Medizin.
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