Schweißperlen auf der Stirn und durchnässte Kleidung – damit ist es für die meisten mit dem derzeit kühleren Wetter wieder vorbei ist. Dies gilt nicht für Menschen, die an Hyperhidrose leiden. Für sie bedeutet das oft ständige, übermäßige Schwitzen eine Qual und eine massive Einschränkung der Lebensqualität.
Bei Menschen mit Hyperhidrose geht die Flüssigkeitsabgabe durch Schweiß über das notwendige Maß hinaus. „Anzeichen dafür ist ein übermäßiger Flüssigkeitsverlust, auch bei kühleren Temperaturen, wenn wir uns körperlich nicht anstrengen und wenn wir keiner Stresssituation ausgesetzt sind“, erklärt OÄ Dr.in Sonja Pedevilla vom Salzkammergut Klinikum Gmunden.
Die Hauptursache der Hyperhidrose dürfte eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems sein, das die Schweißdrüsen zu einer vermehrten Schweißabsonderung anregt. In vielen Fällen ist auch eine familiäre Häufung beobachtbar, aber auch Alkohol und eine ungesunde Lebensweise können sich negativ auswirken. In jedem Fall sollten die Symptome ärztlich abgeklärt werden, weil sich auch nicht bekannte Grunderkrankungen dahinter verbergen können.
Abhilfe schaffen können vom handelsüblichen Deo mit schweißhemmender Wirkung oder pflanzlichen Präparaten über Injektionen mit Botulinumtoxin bis hin zu Behandlungen der Haut mittels Gleichstromapplikationen.
Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leidet an einer Sonderform der Hyperhidrose mit exzessivem Schwitzen auch in Ruhe und Entspannung. Ihnen kann schon seit über 20 Jahre im Salzkammergut Klinikum Gmunden durch chirurgische Eingriffe gut geholfen werden. Durch einen minimal-invasiven Eingriff im Brustkorb kann ein bestimmter vegetativer Nerv unterbunden werden. Für PatientInnen mit massivem Handschwitzen stellt sich sofort das Ergebnis mit trockenen Handflächen ein. Ähnlich gibt es auch operative Maßnahmen bei massivstem Fußschwitzen.