Bauchschmerzen bei Kleinkindern und Jugendlichen kommen häufig vor. Meist handelt es sich um harmlose Beschwerden, die durch einfache Maßnahmen, wie dem Auflegen einer Wärmeflasche im Liegen mit leicht angezogenen Beinen, einem Besuch auf der Toilette oder ein paar Löffel warme Suppe oder ungezuckerten Kamillentee schnell zu einer Besserung führen. Wenn die Schmerzen aber trotz Anwendung von Hausmitteln anhalten, ist Vorsicht geboten. „Treten zusätzlich Symptome wie wiederholtes Erbrechen, Fieberschübe, Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen, auffälliges Ess- und Stuhlverhalten, Unterbrechung der Schlafphase durch den Schmerz, Schmerzen beim Harnlassen, Gelenkschmerzen, Gewichtsveränderungen und auch psychische Belastungen in der Schule oder in der Familie auf, dann ist eine ärztliche Untersuchung unbedingt notwendig“, sagt OÄ Dr.in Elisabeth Osman, Leiterin der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl.
Akut auftretende heftige Bauchschmerzen, oft in Verbindung mit wiederholtem Erbrechen, starken Kopfschmerzen oder Hodenschmerzen mit Ausstrahlung in den Bauchbereich, können Ursachen haben, die rasch behandelt werden müssen. Ursache dafür können eine Blinddarmentzündung, eine Einstülpung eines Darmabschnittes, eine Darmverdrehung, eine Gallen- oder Nierenkolik, eine besondere Form der Migräne, eine Hodenverdrehung oder auch eine Diabeteserkrankung sein.
Wenn sich bei einem Säugling das Ess- und Trinkverhalten verändert, wenn er immer wieder erbricht und an Gewicht verliert oder Fieber bekommt, kann das ein Zeichen für Bauchschmerzen sein. Weitere Warnsymptome sind eine zunehmende Trinkverweigerung am Fläschchen oder an der Brust verbunden mit Erbrechen, Unruhephasen und Schläfrigkeit. Auch hier ist eine rasche ärztliche Abklärung notwendig. Wenn bei Kindern und Jugendlichen keine Ursachen für die Bauchschmerzen gefunden werden, können bei einer ärztlichen, psychologischen oder diätologischen Beratung Tipps für den Alltag eingeholt werden.