Schwangerschaftsmythen Kompakt-Info
Gesundheitswissen to go
Mythen rund um die Schwangerschaft
Welch eine Freude: Endlich kündigt sich Nachwuchs an! Ab dem Moment des positiven Schwangerschaftstests ist vieles neu, die meisten Frauen durchleben neun Monate lang ein Wechselbad der Gefühle: Die Hormone verändern sich, der Körper bekommt mehr Aufmerksamkeit als vorher, die Vorfreude auf das Baby steigt, Vorbereitungen für die Geburt werden getroffen. Parallel dazu können jedoch auch jede Menge Fragen aufkommen, kleine Unsicherheiten oder Zweifel, ob man auch alles richtig macht, um ein gesundes Kind auf die Welt bringen zu können.
Schnell sind FreundInnen, Verwandte oder KollegInnen zur Stelle, die mit ihren meist gut gemeinten Ratschlägen zusätzlich für Verwirrung sorgen können, denn noch immer kursieren zahlreiche „Mythen und Legenden“ um das Thema Schwangerschaft. Zu bedenken ist jedoch immer, dass viele der „klassischen Schwangerschaftsweisheiten“ aus einer Zeit stammen, in der der medizinische Wissensstand und auch der technische Fortschritt nicht so weit entwickelt waren wie heutzutage.
Ernährung
So hieß es früher etwa, dass Schwangere immer tüchtig für zwei essen müssen, damit das Kind im Bauch gut gedeihen kann. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Vielmehr ist es wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren und auf die richtige Kohlenhydratzufuhr zu achten. Denn Achtung: Je höher der Body-Maß-Index (BMI) der Frau vor der Schwangerschaft war, desto weniger sollte sie in der Schwangerschaft an Gewicht zunehmen, damit für den Verlauf der Schwangerschaft, das Kind und die Geburt keine Nachteile entstehen.
Überholt ist ebenso die Überzeugung, dass schwangere Frauen unbedingt Vitamin- und Mineralstofftabletten nehmen müssen. Über die erwünschte Folsäureeinnahme bereits zum Zeitpunkt der Befruchtung zur Verhinderung von kindlichen Fehlbildungen hat sich ein gewisser Automatismus entwickelt, alle möglichen Vitamine und Mineralstoffe ersetzen zu müssen. Dies kostet einerseits viel Geld und ist andererseits medizinisch nicht als absolut notwendig bewiesen. Wenn die werdende Mutter auf eine ausgeglichene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukten achtet, ist der Vitamin- und Mineralstoffbedarf in der Regel gut gedeckt.
Sport und Bewegung
Vielerorts werden schwangere Frauen noch immer darauf hingewiesen, sich zu schonen. Hierfür gibt es jedoch keinen Grund, denn eine Schwangerschaft ist keine Erkrankung. Vielmehr sollten werdende Mütter natürlich unbedingt moderate Bewegung auf ihrer Tagesordnung stehen haben. Sportarten wie Yoga, Schwimmen, Radfahren oder sanfte Gymnastik sind sehr geeignet, den Organismus fit zu halten, unter anderem zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen und stärken generell das Immunsystem. Zudem verbessern sich das Wohlbefinden und die Haltung und auch eine übermäßige Gewichtszunahme wird vermieden. Lediglich Extremsportarten wie Fallschirmspringen, Marathonläufe oder Ballsportarten bzw. intensives Bauchmuskeltraining sollten auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben werden.
Stillen und Körpergewicht
Hartnäckig hält sich auch das Ammenmärchen, dass Frauen während des Stillens nicht zunehmen können. In den meisten Fällen ist es wohl so, dass stillende Mütter unglaublich viel Nahrung zu sich nehmen können, üblicherweise aber eher an Gewicht verlieren. Dies hängt damit zusammen, dass der Körper beim Stillen selbst und durch das Bilden von Muttermilch automatisch mehr Kalorien verbrennt, da beides viel Kraft und Energie kostet. Dennoch gibt es auch Frauen, die während der Stillphase an Gewicht zulegen. Ursächlich hierfür kann das nächtliche Schlafdefizit sein, solange der Nachwuchs noch nicht durchschläft. Ist die Mutter dann tagsüber müde, nimmt sie zusätzliche Kalorien – häufig in Form von Zucker – auf, um ausreichend Energie für den Tag zu haben. Um einer Gewichtszunahme vorzubeugen, sollten stillende Mütter sich daher gesund und ausgewogen ernähren.
Geschlecht des Babys
Und wer wissen möchte, welches Geschlecht das Baby haben wird, sollte sich nicht auf den Mythos „spitzer, tiefliegender Bauch wird ein Junge und runder, breiter Bauch wird ein Mädchen“ verlassen, sondern lieber zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche einen Ultraschall zur Geschlechtsbestimmung machen lassen – am besten im 3D-Format, was meist ein besonderes Erlebnis ist und die Vorfreude ins Unermessliche steigen lässt.