Zecken Kompakt-Info
Gesundheitswissen to go
Was sie über Zecken wissen sollten
Zecken sind kaum zu sehen. Sie lauern im Gras, auf Büschen und Sträuchern. Ab etwa 5 Grad Celsius werden sie aktiv. Der „Gemeine Holzbock“ – die Zecke – ist ein achtbeiniges Spinnentier, das keine Augen hat uns sich mit einem speziellen Geruchsorgan an den Vorderbeinen und zahlreichen Tasthaaren orientiert. Mit ihren Krallen an den Vorderbeinen können sie blitzschnell zupacken und sich an Haut und Kleidung festhalten. Die Zecke sucht sich danach eine gut durchblutete Stelle am Körper des Opfers, reißt mit seinen scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut auf und gräbt mit dem Stechrüssel ins Gewebe. Die Zecke betäubt mit ihrem Speichel die Stelle, sodass das Opfer nichts spürt. Bevorzugte Stellen sind Kniekehle, Achselhöhle, Nacken und Unterleib. Bei Kindern finden sie sich oft im Kopfbereich.
Um das Blut verdauen zu können, gibt er Überschüssiges immer wieder in den Wirt zurück. Krankheitserreger werden so übertragen. Wichtig ist es sich auch nach mehreren Wochen an den Zeckenstich zu erinnern, wenn unbestimmte Krankheitssymptome wie zum Beispiel Gelenkschmerzen auftreten.
WICHTIG ist die rasche Entfernung!
Zur Zeckenentfernung braucht es kein Spital
Viele Menschen, die an sich einen kleinen Blutsauger entdecken, wissen nicht wie sie ihn entfernen sollen. Voller Sorge kommen sie in die Spitals-Notfall-Ambulanz. Es gibt so viel Unsicherheit und Mythen um die Zeckenentfernung, sodass diese oft gar nicht versucht wird. Sie haben Angst etwas falsch zu machen. Diese Sorge ist jedoch unbegründet – im Gegenteil: Die Zecke gehört sofort entfernt, denn je länger sie festsitzt, desto größer das Risiko einer Infektionsübertragung. Es macht wirklich mehrfach Sinn die Zeckenentfernung selbst in Angriff zu nehmen und die Stelle danach mit Desinfektionsmittel zu behandeln. Für die Entfernung braucht es keine medizinische Fachkraft!
Bei den winzigen Zeckennymphen ist eine Pinzette weniger zu empfehlen, da ein Zusammendrücken vermieden werden soll. Bewährt haben sich „Zeckenschieber“ (gibt es in der Apotheke) – ist keiner zur Hand, kann die Zecke auch vorsichtig mit einem Messer weggeschabt werden. Öl und Klebstoff nicht verwenden, die Tiere entleeren dadurch ihren Darminhalt in die Haut und vergrößern so das Risiko einer Infektion.
FSME vorbeugen
Zu den gefährlichsten zählt das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Das FSME-Virus kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. Die Inkubationszeit kann mehrere Wochen betragen. Erste Symptome sind meist grippeähnlich: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen – oft Nackensteifheit. Auch wenn die Zecke sofort nach dem Stich entfernt wird, schützt das nicht gegen FSME. Da es sich bei FSME um eine Virusinfektion handelt, sind Antibiotika wirkungslos. Vorbeugend schützt die Impfung (ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen).
Borreliose erkennen
Der „wachsende rote Fleck“ ist inzwischen bereits als Borreliose-Symptom bekannt und weist meist auf ein erstes Stadium der Erkrankung hin. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, sie kann jedoch mit Antibiotika behandelt werden. Beim Auftreten von Symptomen sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen, um rechtzeitig mit der Therapie zu beginnen, damit nicht Nervensystem, Herz oder Gelenke betroffen werden.