Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr setzt neue Maßstäbe in der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. Unter der Leitung von OA Dr. Christian Prevost wurde ein innovatives Nachsorgekonzept etabliert. Die strukturierte Schlaganfall-Nachsorge - oder auch Stroke-Nachsorge genannt - verbindet medizinische Exzellenz mit moderner Präventionsstrategie – und stellt den Nutzen für die Patientinnen und Patienten konsequent in den Mittelpunkt.
Während die Akutversorgung bei Schlaganfällen in Österreich gut etabliert ist, fehlt es vielerorts an strukturierten Konzepten für die Zeit danach. Die Nachsorge bei SchlaganfallpatientenInnen ist keineswegs ein neues Thema – wohl aber der strukturierte, interdisziplinäre Ansatz, der aktuell am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum etabliert wird. Dieses innovative Nachsorgeprogramm basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig medizinisch, psychologisch und sozial zu verbessern.
Innovation mit Wirkung
„Wir schließen mit diesem Programm eine kritische Versorgungslücke zwischen der stationären Behandlung und den niedergelassenen Ärzten. Die strukturierte Nachsorge ist ein innovativer Schritt für eine umfassende, langfristige und nachhaltige Patientenversorgung. Zudem ist sie ein klares Bekennts für mehr Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt OA Dr. Christian Prevost.
Die strukturierte Stroke-Nachsorge am PEK SR richtet sich an Patientinnen und Patienten, die bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Das Programm beinhaltet eine einmalige Nachsorgeuntersuchung drei Monate nach dem stationären Aufenthalt. Dabei erfolgen multidisziplinäre Kontrollen (ärztlich, pflegerisch, neuropsychologisch und therapeutisch), eine individuelle Risikoberatung, die medikamentöse Therapie wird bei Bedarf angepasst, und es werden gezielte Schulungen zu Ernährung, Bewegung und gesundem Lebensstil vermittelt. Zusätzlich wird überprüft, ob die ursprüngliche Ursache korrekt erkannt wurde, ob das angestrebte Therapieziel erreicht ist und ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Genesung optimal zu unterstützen. „Wir sehen in der strukturierten Nachsorge eine enorme Chance, die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten langfristig zu sichern. Es geht nicht nur um medizinische Kontrolle, sondern um ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement“, so OA Dr. Prevost. Durch dieses Konzept sollen neuerliche Ereignisse vermieden werden.
Durch die enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche wie Neuropsychologie, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie entsteht ein ganzheitliches Betreuungskonzept, das weit über die klassische medizinische Versorgung hinausgeht. Auch die Pflege als integraler Bestandteil des innovativen Modells nimmt eine zentrale Position ein.
Die PatientenInnen werden nicht nur medizinisch begleitet, sondern auch in ihrer Selbstständigkeit und sozialen Teilhabe gestärkt. So bildet dieser neue interdisziplinäre und nachhaltige Ansatz der strukturierten Schlaganfallnachsorge für die Betroffenen eine Brücke ins reale Leben.
„Wir begleiten unsere Patientinnen und Patienten nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich – mit Empathie, Aufklärung und Motivation. Das schafft Vertrauen und stärkt die Gesundheitskompetenz und die Rückkehr in das reale Leben“, betonen Martin Stubauer und Anja Kugelgruber, BSc. DGKP in der Schlaganfall-Nachsorge im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.
Mit der strukturierten Schlaganfall-Nachsorge setzt das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr ein starkes Zeichen für Prävention und patientenzentrierte Versorgung und zeigt eindrucksvoll, wie moderne Medizin und engagierte Pflege gemeinsam neue Standards in der Nachsorge setzen und das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern können.
Wissenswertes zum Schlaganfall
Ein Schlaganfall zählt zu den häufigsten Ursachen für bleibende Beeinträchtigungen. In Österreich erleiden jährlich rund 25.000 Menschen einen Schlaganfall. Die häufigsten Ursachen sind Durchblutungsstörungen im Gehirn durch Blutgerinnsel oder seltener Hirnblutungen. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Bewegungsmangel und Fettstoffwechselstörungen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Typische Symptome sind plötzlich auftretende Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen, bisher nicht bekannter Schwindel oder starke Kopfschmerzen. Der sogenannte FAST-Test hilft bei der Erkennung: Face (Gesichtslähmung), Arm (Armlähmung), Speech (Sprachstörung) und nach wie vor gilt Zeit ist Gehirn. Bei diesen Alarmzeichen gilt es sofort zu handeln und den Notruf 144 zu wählen.