Ständige Halsentzündungen, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schwerhörigkeit durch Paukenergüsse – schlimm genug, wenn oft schon kleine Kinder im Bereich der Hals-Nasen-Ohren (HNO) eine Operation benötigen. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die derzeitigen OP-Kapazitäten aber sehr stark ausgelastet und es kommt dadurch oft noch zu langen Wartezeiten auf einen OP-Termin. Zwei Klinken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) treten dem jetzt entgegen und wollen mit einer Kooperation den Wartezeiten entgegenwirken. Das Klinikum Rohrbach hat gemeinsam mit dem Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz ein Konzept umgesetzt, wodurch pro Jahr insgesamt zwischen 100 und 150 Kinder mehr versorgt werden können.
Schon bisher führten die Kliniken der OÖG tausende solcher Eingriffe im Jahr durch. Allein im vergangenen Jahr wurden in den Regionalkliniken sowie dem KUK HNO-Eingriffe an mehr als 1.600 Kindern vorgenommen. Hauptsächlich handelt es sich um eine sogenannte Paracentese (Schnitt ins Trommelfell, um Flüssigkeit aus dem Mittelohr abzulassen und Belüftung wiederherzustellen) bei Paukenergüssen, gefolgt von der Entfernung der Rachenmandeln (auch Polypen genannt) und der teilweisen oder vollständigen Entfernung der Gaumenmandeln.
Alle Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding stellen schon bisher in akuten Fällen beziehungsweise bei Kindern mit beidseitigem Paukenerguss Termine mit kürzeren Wartezeiten bzw. Akuttermine zur Verfügung. Das Klinikum Rohrbach geht nun einen Schritt weiter und hat gemeinsam mit der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz ein innovatives Konzept umgesetzt, um die Wartezeiten generell zu reduzieren.
Gelungen ist dies durch ein ausgeklügeltes Kooperationskonzept zwischen dem Klinikum Rohrbach und dem Kepler Universitätsklinikum. Da das Klinikum Rohrbach über keine eigene HNO-Abteilung verfügt, wurden HNO-Eingriffe am Klinikum Rohrbach schon bisher von einem Konsiliararzt aus dem Bezirk durchgeführt. Nun wurden unter anderem die OP-Kapazitäten im HNO-Bereich am Klinikum Rohrbach ausgeweitet. Statt bisher drei Mal im Monat für einen halben Tag, steht ein OP nun vier Mal im Monat für einen ganzen Tag für HNO-Eingriffe zur Verfügung. Damit können jährlich zwischen 100 und 150 Kinder zusätzlich operiert werden.
Möglich wurde dies durch organisatorische Umstrukturierungen, jedoch nicht zulasten anderer Eingriffe. Zudem wurde die OP-Pflege am Klinikum Rohrbach aufgestockt, um die zusätzlichen Kapazitäten abdecken zu können.
Die Terminkoordination übernimmt die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am KUK. Dort findet dann auch die nötige Voruntersuchung statt. Alles in Abstimmung mit dem Klinikum Rohrbach, wo schließlich der Eingriff vorgenommen wird. Dies trägt dazu bei, dass auch die Wartezeit auf einen OP-Termin am Kepler Universitätsklinikum selbst zurückgeht. Durchgeführt werden die Operationen von einem Facharzt der HNO-Klinik KUK.