Mit Anfang Juni 2023 hat Prim.a Dr.in Pia Neundlinger das Primariat der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Rohrbach übernommen. Als leitende Oberärztin der bis Ende Mai noch als Station geführten Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde verfügt sie über eine langjährige Erfahrung bei der Versorgung der Kinder in der Region. Ein besonderes Anliegen ist ihr, Eltern für die Versorgung ihres kranken Kindes zu Hause bestmöglich zu qualifizieren. Sie gibt Tipps zur Selbsthilfe und klärt auf, wann jedenfalls ärztliche Hilfe zu beanspruchen ist.
Dass sie Ärztin werden wollte, wusste Pia Neundlinger von klein auf: „Mir war schon als Kind klar, dass ich Medizin studieren werde. Es gab für mich damals nichts Spannenderes als Besuche im Krankenhaus. Das hat sich immer schon als ‚meine Welt‘ angefühlt. Da hab ich vermutlich ein bisserl was von meinem Opa, Dr. Josef Wolfinger, in den Genen, der viele Jahrzehnte lang in Haslach als leidenschaftlicher Gemeindearzt tätig war.“
Kinderärztin, Mutter und Faustballerin
Die Tatsache, dass die neue Primaria selbst Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern ist, ermöglicht es ihr, sich besonders gut in die Lage von Eltern hineinzuversetzen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebt sie mit ihren beiden Kindern in Rohrbach-Berg. "Ich habe Rohrbach nie verlassen, abgesehen von meinem Medizinstudium und meiner Zeit als Turnusärztin. Ich fühle mich hier ausgesprochen wohl und bin sehr dankbar, nun in meinem Heimatbezirk eine so verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu dürfen," berichtet sie.
Ihren Ausgleich zur Arbeit findet die Kinderärztin in sportlichen Aktivitäten, wobei sie die Begeisterung fürs Skifahren und die Liebe zu den Bergen mit ihrer Familie teilt. Zudem war sie erfolgreiche Faustballerin, erreichte mit ihrem Team den Staatsmeistertitel und nahm zweimal als Nationalspielerin an Weltmeisterschaften teil, wobei sie im Jahr 2002 mit ihrem Team die Bronzemedaille gewann. Nach ihrer aktiven Karriere engagierte sie sich weiterhin als Mitglied der IFA-Kommission und leitete dort den Doping-Kontrollausschuss.
Die Prägung durch den Mannschaftssport wirkt sich positiv auf ihre berufliche Arbeit aus, denn ähnlich wie im Sport gibt es auch im Klinikbereich viele unterschiedliche Persönlichkeiten, die letztlich alle auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Im beruflichen Kontext ist das gemeinsame Ziel des Teams die Wiederherstellung der Gesundheit der ihm anvertrauten PatientInnen, wobei vor allem auch in Notfallsituationen ein gekonntes Zusammenspiel aller Beteiligten unerlässlich ist, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH (OÖG) zeigt sich hoch erfreut über die Besetzung:
„Wir freuen uns sehr, mit der Bestellung von Prim.a Dr.in Pia Neundlinger zur Primaria für Kinder- und Jugendheilkunde, eine fachlich wie menschlich bestens qualifizierte Leiterin der Abteilung gefunden zu haben. Frau Prim.a Neundlinger ist nach ihren Kolleginnen Prim.a Dr.in Julia Röper-Kelmayr, LL.M., MBA und Prim.a Dr.in Romana Palmanshofer bereits die dritte Primaria am Klinikum Rohrbach, die wir bestellen konnten. Mit dem Primariat für Kinder- und Jugendheilkunde und der kürzlich erfolgten Besetzung des Primariates für Akutgeriatrie spannt sich der Versorgungsbogen über die ganze Lebensspanne unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger – entsprechend dem Auftrag der OÖG: „Gemeinsam für Generationen“
Das Klinikum Rohrbach hat damit den höchsten Frauenanteil im Bereich der Abteilungsleitungen in ganz Oberösterreich, was auch den Ärztlichen Direktor des Klinikums Rohrbach freut:
„Die Ernennung von Primaria Neundlinger bedeutet, dass nun drei der acht medizinischen Leitungsfunktionen in Rohrbach von weiblichen Fachärztinnen besetzt sind. Dadurch etablieren wir unser Krankenhaus als Vorreiter im Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter bei den Führungsfunktionen innerhalb der Krankenhäuser Oberösterreichs.
Unter der Leitung von Primaria Neundlinger haben wir aber vor allem eine äußerst kompetente Medizinerin mit einer gewinnenden Persönlichkeit an der Spitze unserer Kinderabteilung. Ihre tief verwurzelte Verbindung zur Region als „waschechte Rohrbacherin" sowie ihr hervorragender Ruf als Pädiaterin stärken zweifellos das Vertrauen der Eltern in die Betreuung ihrer kleinen PatientInnen.“
Zunehmende Informationsangebote fordern Eltern
Primaria Neundlinger und ihre KollegInnen beobachten in den letzten Jahren eine neue Entwicklung, die nicht zuletzt auch durch die vergangenen Pandemiejahre befeuert wurde: „Viele Mütter und Väter fühlen sich von den zunehmenden Informationsangeboten, die aus den unterschiedlichsten Richtungen, vor allem auch des Internets auf sie einstürmen, überfordert. Es fällt ihnen zunehmend schwerer, die Qualität der Quellen einzuordnen. Die oftmals unterschiedlichen Empfehlungen schwächen zudem das Vertrauen in die eigenen Instinkte. Wir bemerken das auch immer wieder bei den Eltern unserer kleinen PatientInnen. Sie neigen aus Angst etwas falsch zu machen immer mehr dazu, überstürzt mit dem Kind ins Krankenhaus zu kommen. Dabei ist eine Genesung in vertrauter häuslicher Umgebung am erfolgversprechendsten und jedenfalls erstrebenswert.“
Um adäquate Erste-Hilfe-Maßnahmen im häuslichen Umfeld gewährleisten zu können, empfiehlt die Kinderärztin aus Rohrbach, die nachfolgenden Produkte und Gegenstände in einer für Kinder unzugänglichen Hausapotheke aufzubewahren:
- Digitales Fieberthermometer
- Kirschkernkissen oder Wärmeflasche (Achtung vor Verbrennungen!)
- Kühlkompressen (Nicht auf die Haut direkt auflegen!)
- Sterile Wundschnellverbände und Pflaster in verschiedenen Größen
- Ibuprofen-Produkte gegen Schmerzen und Fieber, entzündungshemmend
- Paracetamol-Produkte gegen Schmerzen und Fieber
- Hustensaft & Nasentropfen
- Wunddesinfektion, Wund- und Heilsalbe für kleinere Verletzungen
- Antihistamin-Gel bei Insektenstichen
- Tropfen bei Blähungen
- Pinzette und Zeckenzange
Aber auch „Omas Hausmittel“ wie Essigpatscherl, Topfen- oder Zwiebelwickel oder das Platzieren feuchter Tücher im Raum bei Erkältung sollten nicht vergessen werden, denn auch sie können mitunter bereits hilfreich sein. Bei Unsicherheiten oder wenn Fragen auftauchen, empfiehlt Primaria Neundlinger jedoch ausdrücklich, die rund um die Uhr erreichbare Servicetelefonnummer der Gesundheitsberatung 1450 zu wählen.
Klinikum Rohrbach stellt auf ihrer Website wertvolle Infos bereit
Die OÖ Gesundheitsholding bzw. das Klinikum Rohrbach stellen auf ihrer Website zahlreiche Informationen zur Verfügung, wie man sich bei manchen Erkrankungen selber helfen kann bzw. wann im Bedarfsfall jedenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden sollte. Für Eltern finden sich auf dieser Seite über 20 Infoblätter zu Pflege, Ernährung, Schlafthemen und Kinderkrankheiten, die allesamt Informationen und Empfehlungen enthalten, wie sie Primaria Neundlinger und ihr Team auch im Alltag geben. Ziel der Infoblätter ist es, den Eltern eine eigenständige Einschätzung der Situation zu ermöglichen und praktische Ratschläge für erste Schritte im häuslichen Umfeld zu bieten.
In diesen Fällen unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen
Falls sich der Zustand des Kindes nicht innerhalb einer angemessenen Zeit durch selbst ergriffene Maßnahmen, wie beispielsweise die Verabreichung von Fiebermedikamenten, verbessert oder wenn die Eltern ein "ungutes Bauchgefühl" haben, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Jedenfalls ist in folgenden Fällen so bald wie möglich ein niedergelassener Arzt oder außerhalb möglicher Sprechstunden das Krankenhaus aufgesucht werden:
- das Kind hat Atemnot oder erstmals einen Fieberkrampf
- das Kind ist unter 3 Monate alt und hat über 38°C Körpertemperatur
- das Kind hat folgende drei Symptome gleichzeitig: Kopfschmerzen, steifer Nacken und Lichtscheue
- das Kind erbricht ständig und verweigert länger als einen Tag die Flüssigkeitsaufnahme
- das Kind wirkt zunehmend apathisch (desinteressiert) oder lethargisch (antriebslos)
- das Kind fiebert mehr als zwei Tage obwohl sie wiederholt fiebersenkende Medikamente gegeben haben
Zukunftsfittes Angebot für die Kinderversorgung
Das Angebot einer wohnortnahen, kinderärztlichen Spitalsversorgung hat für die Menschen in der Region zweifelsohne eine sehr hohe Bedeutung. Dafür braucht es neben der medizinischen und pflegerischen Fachkompetenz auch die entsprechende räumliche Ausstattung. In diesem Sinne wird daher versucht, die Kinderambulanzbereiche räumlich zu erweitern und mit einer kindgerechten Gestaltung auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen.
„Mein Ziel ist es, die Kinder- und Jugendabteilung am Klinikum Rohrbach zukunftsfit zu halten, damit auch weiterhin die Betreuung unserer jungen PatientInnen in ihrer Wohnregion auf dem letzten Stand der Medizin sichergestellt ist. Mit einem derart motivierten Team aus Pflege und Ärzteschaft wird uns das ganz sicherlich gut gelingen,“ ist sich die neue Primaria sicher.
Bildtexte:
Bildtext 1: Prim.a Dr.in Pia Neundlinger, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Rohrbach
Bildtext 2: Primaria Neundlinger (rechts) mit ihren Primaria-Kolleginnen Dr.in Romana Palmanshofer (links) und Dr.in Julia C. Röper-Kelmayr, LL.M., MBA (Mitte)
Bildtext 3: V.l.n.r.: Mag. Dr. Franz Harnoncourt (Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖG), Prim.a Dr.in Pia Neundlinger (Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde) und Prim. Dr. Wolfgang Tenschert (Ärztlicher Direktor am Klinikum Rohrbach)
Fotocredit: OÖG, Abdruck honorarfrei
OÖG-Website „Patientenorientierung“ mit Infos zu div. Kinderkrankheiten:
Gesundheitsinformationen Kinder - ooeg.at
Kurzfassung:
Mit der offiziellen Ernennung von Dr.in Pia Neundlinger, bisher Leitende Oberärztin, zur Primaria der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, manifestiert sich am Klinikum Rohrbach ein bemerkenswerter Meilenstein. Die Institution kann nun stolz drei herausragende weibliche Primarärztinnen vorweisen. Dr.in Neundlinger, eine erfahrene Pädiaterin, verkörpert nicht nur fachliche Kompetenz, sondern verstärkt auch das Vertrauen der Eltern in die erstklassige Betreuung ihrer Kinder.
Geprägt von ihrer eigenen Rolle als Mutter von zwei Kindern, unterstreicht sie die Bedeutung einer Genesung im familiären Umfeld. Sie rät zur Ausstattung einer Hausapotheke mit essenziellen Medikamenten und Heilmitteln, während bewährte Praktiken wie Wickel nach wie vor ihre Wirksamkeit zeigen. Auf der Klinikwebsite sind zudem aufschlussreiche Informationsblätter für Eltern verfügbar. Es gilt zu beachten, dass bei ausbleibender Besserung des Kindeszustands insbesondere bei kritischen Symptomen wie Atembeschwerden, Fieber bei Säuglingen, Kopfschmerzen in Kombination mit Nackensteifheit sowie anhaltendem Erbrechen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.
Rückfragen bitte an:
Eva Pils-Stockinger
PR & Kommunikation
Klinikum Rohrbach
Tel.: +43 664 78 006 478
E-Mail: eva.pils-stockinger@ooeg.at