SCHÄRDING. Venenerkrankungen stellen ein bedeutendes gesundheitliches Problem dar und wurden früher allzu oft als Lappalie abgetan. Tatsächlich aber entwickeln bis zu 50 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens mehr oder weniger stark ausgeprägte Veränderungen ihrer Venen. „Vor allem für Kurzentschlossene bietet der Herbst eine gute Möglichkeit für einen chirurgischen Eingriff, um im Frühjahr wieder Bein zu zeigen. Auch der richtigen Nachsorge kommt eine große Bedeutung zu“, versucht Prim. Dr. Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Die Wartezeit auf einen OP-Termin ist mit vier Wochen am Klinikum Schärding darüber hinaus mit die kürzeste in Oberösterreich.
Wer kennt sie nicht, die lästigen roten und blauen Äderchen an den Beinen? Diese ungeliebten Besenreiser sind eigentlich ein kosmetisches Problem, müssen aber nicht hingenommen werden. Sie können meistens ziemlich schmerzfrei verödet (sklerosiert) werden. „Gefährlicher dagegen sind Krampfadern (oberflächliche ausgeweitete Venen) und unbehandelt entzündete Venen, aus denen sich im fortgeschrittenen Stadium einen tiefe Venenthrombose oder gar eine Embolie bilden kann“, warnt Prim. Dr. Christoph Kopf, Leiter der Abteilung Chirurgie am Klinikum Schärding. Wer abends, über eine längere Fortdauer, geschwollene Beine hat, sollte dies unbedingt medizinisch abklären lassen und auf keinen Fall warten, bis Hautverfärbungen oder -verdickungen auftreten. Dies kann in weiterer Folge zu einem offenen Bein (Ulcus cruris) führen, welches sich nur schwer behandeln lässt. „Bei 15 Prozent der Venen-Patientinnen und -Patienten ist ein operativer Eingriff notwendig, um Folgeschäden auszuklammern“, weiß der erfahrene Primar. Frauen sind meist häufiger betroffen als Männer.
Richtiges Verhalten unmittelbar nach der Operation
Ein Großteil der Operationen wird tagesklinisch oder in einem 1 bis 2-tägigen Spitalsaufenthalt durchgeführt. Das heißt, dass der/die Patient/in nach dem Eingriff rasch wieder nach Hause darf. Daher ist es umso wichtiger, schon unmittelbar nach der Operation, auf das richtige Verhalten zu achten. So darf der/die Patient/in für 24 Stunden nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen. Der/die Patient/in kann und sollte am Tag der Operation durchaus kurze Strecken gehen. Auch leichte Gymnastik wird empfohlen. Darüber hinaus sollte man nicht zu lange sitzen oder stehen, stattdessen die Beine regelmäßig etwas höher legen. Auf Bäder, Saunagänge und längere Sonnenaufenthalte eher verzichten.
Kompressionsbehandlung
Dabei werden unmittelbar nach dem Eingriff am Bein spezielle straffe Binden angelegt. Auf diese Weise lassen sich Nachblutungen vermeiden, Blutergüsse lindern und Schwellungen verringern sowie das Thromboserisiko senken.
Kompressionsstrümpfe
Ein weiterer wichtiger Nachsorgeaspekt ist das Tragen eines Kompressionsstrumpfs. Dieser übt einen gewissen Druck auf das Bein aus, wodurch die Muskelpumpe besser arbeitet. Dadurch gelangt das Blut leichter von den Beinen zum Herz. Auch zur Verminderung von Schwellungen trägt der spezielle Strumpf bei. Da das Tragen von Kompressionsstrümpfen über mehrere Wochen hinweg andauert, ist dies nicht zuletzt auch ein Grund, warum sich die kühlere Jahreszeit für eine OP besonders gut eignet.
Präventive Maßnahmen
Aktiv entgegen wirken kann man den gestauten Venen durch die simple Faustregel „LL/SS“, die besagt: Liegen und Laufen ist besser als Sitzen und Stehen!
- Beine oft hochlagern
- Nicht zu lange am Stück sitzen oder stehen
- Beine nicht übereinander schlagen
- Viel zu Fuß gehen
- Laufsportarten wie Nordic Walking, Wandern oder Langlaufen betreiben
- Bequeme Schuhe mit flachen Absätzen tragen
- Übungen wie Fußkreisen oder mit den Füßen auf- und abwippen
- Kalte, kreisförmige Beinduschen von unten nach oben machen
- Fußende des Bettes erhöhen
Bildtexte:
Bildtext 1: Prim. Dr. Christoph Kopf ist Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding.
Bildtext 2: Um das Ausmaß der Krampfadern vollständig zu erkennen, ist eine umfassende Diagnose notwendig.
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Im Laufe ihres Lebens entwickeln rund 90 Prozent der Bevölkerung mehr oder weniger stark ausgeprägte Veränderungen der Venen. Frauen sind häufiger betroffen. Besenreiser etwa sind eigentlich ein kosmetisches Problem, müssen aber nicht hingenommen werden. In den meisten Fällen lassen sich diese relativ schmerzfrei veröden. „Riskanter sind dagegen Krampfadern (oberflächliche ausgeweitete Venen) und unbehandelt entzündete Venen, aus denen sich im fortgeschrittenen Stadium einen tiefe Venenthrombose oder gar eine Embolie bilden kann. In diesen Fällen ist ein operativer Eingriff unumgänglich“, betont Prim. Dr. Christoph Kopf, Leiter der Abteilung Chirurgie am Klinikum Schärding. Ein Großteil der Operationen wird tagesklinisch oder in einem 1 bis 2-tägigen Spitalsaufenthalt durchgeführt und der/die PatientIn kann rasch wieder nach Hause. Der/die PatientIn kann und sollte am OP-Tag kurze Strecken gehen. Auch leichte Gymnastik wird empfohlen. Darüber hinaus sollte man nicht zu lange sitzen oder stehen, stattdessen die Beine regelmäßig etwas höher legen. Weitere Nachsorgeaspekte sind das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -behandlungen. Dies ist auch ein Grund dafür, warum sich die kühlere Jahreszeit für eine OP besonders gut eignet. Aktiv entgegen wirken kann man gestauten Venen durch die simple Faustregel „LL/SS“, die besagt: Liegen und Laufen ist besser als Sitzen und Stehen!
Rückfragen bitte an:
MMag. Viktoria Ortner
PR & Kommunikation Klinikum Schärding
Tel.: 05 055478-22250
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