GMUNDEN. Die Sommerhitze treibt uns die Schweißperlen auf die Stirn und die durchnässte Kleidung klebt unangenehm am Körper. Mit den sinkenden Temperaturen ist für die meisten von uns dieses lästige Gefühl wieder vorbei. Nicht aber für Menschen, die an Hyperhidrose leiden. Für sie bedeutet das oft ständige, übermäßige Schwitzen eine Qual und eine massive Einschränkung der Lebensqualität.
Schwitzen ist normal und lebenswichtig, weil es unsere Körpertemperatur konstant hält. Mit dem Schweiß geben wir Wärme ab, die sonst – ähnlich wie bei Fieber – zu einer Überhitzung führen würde. Bei dem Krankheitsbild der Hyperhidrose geht die Flüssigkeitsabgabe über das notwendige Maß hinaus. Dabei gibt es unterschiedliche Formen, je nachdem welche Körperstellen betroffen sind.
Nicht jedes starke Schwitzen ist gleich eine Hyperhidrose
Wir Menschen schwitzen unterschiedlich stark und nicht hinter jedem Schweißausbruch muss sich gleich eine Hyperhidrose verbergen. „Anzeichen dafür ist aber ein übermäßiger Flüssigkeitsverlust, auch bei kühleren Temperaturen, wenn wir uns körperlich nicht anstrengen und wenn wir keiner Stresssituation ausgesetzt sind“, erklärt OÄin Dr.in Sonja Pedevilla vom Salzkammergut Klinikum Gmunden. Sichtbar und spürbar wird die Erkrankung durch große Schweißflecken auf der Kleidung, vor allem im Bereich der Achseln und am Rücken, durch nasse Socken und durch häufig feuchte oder schweißnasse Hände. Nicht selten tritt den Betroffenen der sprichwörtliche Schweiß auf die Stirn. Auch die Brust und die Kniekehlen sind Bereiche des Körpers, an denen sich das starke Schwitzen bemerkbar machen kann.
Einschränkung der Lebensqualität und psychische Belastung
Sichtbare Schweißflecken auf der Kleidung, Schweißperlen auf der Stirn und Körpergeruch lassen sich in der Regel kaum vor anderen verbergen. Für die Betroffenen stellt dieser Zustand eine große Belastung dar, die als peinlich empfunden wird und zu einer Stresssituation führt, die wie ein Teufelskreis die Schweißproduktion noch mehr anheizt. Angst und Scham können in weiterer Folge depressive Verstimmungen und den sozialen Rückzug zur Folge haben.
Ursachen der Hyperhidrose
Die Hauptursache der Hyperhidrose dürfte eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems sein, das die Schweißdrüsen zu einer vermehrten Schweißabsonderung anregt. In vielen Fällen ist auch eine familiäre Häufung beobachtbar, aber auch Alkohol und eine ungesunde Lebensweise können sich negativ auswirken. „Die Symptome sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, weil sich neben diesen Auslösern auch nicht bekannte Grunderkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen dahinter verbergen können. Aber auch die Wechseljahre, eine bestehende Schwangerschaft, Ängste und zahlreiche andere Ursachen können die Schweißdrüsen zu einer vermehrten, krankhaften Flüssigkeitsabsonderung anregen“, weiß Sonja Pedevilla aus der Praxis zu berichten. Bei vielen Betroffenen findet sich jedoch nicht - wie erhofft - ein Auslöser, der tatsächlich auch behandelt werden kann.
Vom Antitranspirant bis zur Operation
Handelsübliche Deos mit einer schweißhemmenden Wirkung, sogenannte Antitranspirants, können bei Achselschwitzen eine gute Effektivität zeigen, greifen das Problem aber nicht an der Wurzel an. Zur medizinischen Behandlung stehen hingegen mehrere Methoden, wie die Injektion von Botulinumtoxin zur Verfügung. Vor allem im Bereich der Achselhöhlen unterbindet das Nervengift „Botox“ die Reizleitung der lokalen Nerven zu den Schweißdrüsen, wodurch spürbar weniger Flüssigkeit ausgeschieden wird. Auch pflanzliche Präparate mit Salbei, medikamentöse Therapien oder die Anwendung von Iontophorese, in Form von Behandlungen der Haut mittels Gleichstromapplikationen, können bei Hand- oder Fußschwitzen Erfolg zeigen. Für die meisten Betroffenen mit genereller Schweißneigung ist leider „kein Kraut gewachsen“.
Allerdings gibt es eine Sonderform der Hyperhidrose mit exzessivem Schwitzen der Handflächen oder Fußsohlen mit nasser Haut auch in Ruhe und Entspannung. Rund ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden an dieser speziellen Form von Regulationsstörung. Im Salzkammergut Klinikum Gmunden werden schon seit über 20 Jahren mit einer speziellen Operationsmethode gute Ergebnisse durch chirurgische Eingriffe erzielt, berichtet die ausgewiesene Expertin und Chirurgin Dr.in Sonja Pedevilla: Durch einen minimal-invasiven Eingriff im Brustkorb kann ein bestimmter vegetativer Nerv unterbunden werden. Für PatientInnen mit massivem Handschwitzen stellt sich sofort das Ergebnis mit trockenen Handflächen ein. Ähnlich gibt es auch operative Maßnahmen bei massivstem Fußschwitzen. Diese Eingriffe sind für besondere Ausprägungsformen vorbehalten, führen hier jedoch zu sehr guten Ergebnissen.
Bildtexte:
Bildtext 1: OÄin Dr.in Sonja Pedevilla
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Bildtext 2: Menschen mit Hyperhidrose leiden unter ständigem, übermäßigem Schwitzen, was eine Qual und massive Einschränkung der Lebensqualität bedeutet.
Fotocredit: Shutterstock/cunaplus, honorarfrei
Kurzfassung:
Schweißperlen auf der Stirn und durchnässte Kleidung – damit ist es für die meisten mit dem derzeit kühleren Wetter wieder vorbei ist. Dies gilt nicht für Menschen, die an Hyperhidrose leiden. Für sie bedeutet das oft ständige, übermäßige Schwitzen eine Qual und eine massive Einschränkung der Lebensqualität.
Bei Menschen mit Hyperhidrose geht die Flüssigkeitsabgabe durch Schweiß über das notwendige Maß hinaus. „Anzeichen dafür ist ein übermäßiger Flüssigkeitsverlust, auch bei kühleren Temperaturen, wenn wir uns körperlich nicht anstrengen und wenn wir keiner Stresssituation ausgesetzt sind“, erklärt OÄ Dr.in Sonja Pedevilla vom Salzkammergut Klinikum Gmunden.
Die Hauptursache der Hyperhidrose dürfte eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems sein, das die Schweißdrüsen zu einer vermehrten Schweißabsonderung anregt. In vielen Fällen ist auch eine familiäre Häufung beobachtbar, aber auch Alkohol und eine ungesunde Lebensweise können sich negativ auswirken. In jedem Fall sollten die Symptome ärztlich abgeklärt werden, weil sich auch nicht bekannte Grunderkrankungen dahinter verbergen können.
Abhilfe schaffen können vom handelsüblichen Deo mit schweißhemmender Wirkung oder pflanzlichen Präparaten über Injektionen mit Botulinumtoxin bis hin zu Behandlungen der Haut mittels Gleichstromapplikationen.
Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leidet an einer Sonderform der Hyperhidrose mit exzessivem Schwitzen auch in Ruhe und Entspannung. Ihnen kann schon seit über 20 Jahre im Salzkammergut Klinikum Gmunden durch chirurgische Eingriffe gut geholfen werden. Durch einen minimal-invasiven Eingriff im Brustkorb kann ein bestimmter vegetativer Nerv unterbunden werden. Für PatientInnen mit massivem Handschwitzen stellt sich sofort das Ergebnis mit trockenen Handflächen ein. Ähnlich gibt es auch operative Maßnahmen bei massivstem Fußschwitzen.
Rückfragen bitte an:
Mag.a Sabine Janka
PR & Kommunikation, SK Bad Ischl. Gmunden. Vöcklabruck
E-Mail: sabine.janka@ooeg.at
Tel.: 05 055472-22252