LINZ. Die Oberösterreichische Gesundheitsholding (OÖG) verschreibt sich in ihren Werten und ihrer Strategie bereits lange dem Thema Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Projekte realisiert. Eine holdingweite Analyse der Energieversorgung zeigt, dass das Unternehmen hier auf einem guten Weg ist. Um dies zu bestätigen oder weitere Optimierungsziele aufzuzeigen, beteiligt sich die OÖG nun am Projekt „Beratung klimafreundlicher Gesundheitseinrichtungen“.
„Als Gesundheitseinrichtung sehen wir es als unsere Verpflichtung an, nachhaltig und zum Wohle der Gesellschaft zu handeln – nicht nur, aber vor allem auch in ökologischer Hinsicht. Aus diesem Grund haben wir in den vergangenen Jahren bereits eine Vielzahl an Projekten umgesetzt, um einerseits Energie einzusparen und andererseits fossile Brennstoffe durch saubere Energie zu ersetzen“, so Mag. Karl Lehner, MBA, Geschäftsführer der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.
Die OÖG hat sich in diesem Sinne bereits vor langer Zeit dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. So wurde bereits zwischen 2002 und 2012 das Projekt „-20%“ zu Energieeinsparung im Bereich der Wärmebereitstellung erfolgreich umgesetzt. Im Folgenden führen wir weitere Beispiele an:
Pressenwasserrückgewinnung und Waschprozessoptimierung:
Diese Projekte wurde in der hauseigenen Wäscherei des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Steyr umgesetzt. Nach dem Waschprozess kommt die Wäsche zur Entwässerung in die Presse, wo die Feuchtigkeit des Waschguts so weit wie möglich entnommen wird. Dieses Abwasser der Presse hat noch rund 40°C und wird im weiteren Waschprozess in der Waschstraße genützt. Durch das noch vorgewärmte Abwasser kann thermische Energie eingespart werden. Mit dieser Maßnahme werden ca. 37.200 kWh Wärme im Jahr eingespart.
Darüber hinaus wurden die bestehende Waschstraße generalüberholt und der Abwasserwärmetauscher erneuert, wodurch die Abwasserwärme besser genutzt werden kann. Dadurch werden zusätzlich jährlich 270.000 kWh Wärme eingespart.
Optimierung der Lüftungen:
Am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf wird, um den Energiebedarf nachhaltig zu reduzieren, mittels Wärmerückgewinnung gezielt die Abwärme der Fortluft zur Vorwärmung der Zuluft genutzt. So wurde der Heizwärmebedarf deutlich verringert. Durch neueste Antriebstechnologien und eine Zusammenführung dreier kleinerer Lüftungsanlagen konnte zudem der elektrische Energiebedarf beim Betrieb der Lüftungstechnik deutlich verringert werden. Zusätzlich wurde durch Optimierungen von einer zweistufigen Regelung auf eine stufenlose und effizientere mit deutlich geringeren Verlusten umgestellt. So entstand eine Einsparung von 160.000 kWh.
Installation der Kondensat-Rückgewinnung zur Energieausnutzung der Restwärme:
Im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl gibt es eine thermische Solaranlage mit einer Fläche von 168m², die jährlich ca. 52.000 kWh erzeugt, um die Wärmeversorgung und die Warmwasseraufbereitung zu unterstützen. Das prozessbedingt anfallende Kondensat enthält Energie, die durch die Errichtung eines Pufferspeichers genutzt werden kann, in dem weitere Abwärme aus Kältemaschinen mit unterschiedlichen Temperatur-Niveaus zusammengeführt wird. Die Energie aus dem Puffer wird genutzt, um Heizungswasser vorzuwärmen, unter anderem zur Warmwasserbereitung. Darüber hinaus unterstützt sie das Heizsystem und die Entfeuchtung der OP-Räume im Sommer sowie die Niedertemperaturheizung im Winter (z.B. Fußbodenheizung).
Thermische Umstellung auf Fernwärme aus industrieller Abwärme:
Seit September 2020 wird das Salzkammergut Klinikum Gmunden mit industrieller Abwärme vom Zementwerk Gmunden versorgt, das seit September 2019 über ein System von innovativen Wärmetauschern verfügt: Die überschüssige Abwärme, die beim Klinkerbrennprozess anfällt, wird ausgekoppelt und dem regionalen Fernwärmenetz zur Verfügung gestellt. 2019 wurde diese Entwicklung bereits mit dem Global Energy Award ausgezeichnet.
Hackschnitzelheizung:
Das Klinikum Freistadt betreibt seit 1990 eine Biomasse-Wärme-Anlage. Diese besteht aus zwei Kesseln (1.000-kW und 500-kW) und wird mit Waldhackgut aus forstwirtschaftlichen Betrieben der Umgebung bestückt. Der jährliche Verbrauch an Waldhackgut beläuft sich auf 650 bis 750 Tonnen. Der große Kessel stellt die Hauptwärmequelle für den Winter dar und der kleine Kessel wird in der Übergangszeit betrieben. Die gesamte erzeugte Wärmeenergie beträgt circa 2.300 MWh. Diese Anlage versorgt nicht nur das Klinikum und die Gesundheits- und Krankenpflege Schule, sondern auch das Rinderkompetenzzentrum Freistadt.
Umstieg von Erdgas auf erneuerbare Energieträger:
Die Wärmeversorgung am Klinikum Rohrbach erfolgt teilweise noch mit fossilen Energieträgern, sukzessive erfolgt jedoch die Umstellung auf ein nachhaltigeres Heizsystem mit erneuerbarer Energie. Die Stadtgemeinde Rohrbach/Berg hat einen externen Betreiber (Clean Energy Rohrbach-Berg GmbH) beauftragt, eine Energieversorgung auf Biomasse-Basis für die Versorgung diverser kommunaler Einrichtungen (Hallenbad, Schulen etc.) zu etablieren. Für das Klinikum Rohrbach ergab sich dadurch die Möglichkeit, sich am Projekt zu beteiligen und das Heizungssystem auf Biomasse umzustellen. Der Umbau läuft bereits. Mit Ende des Jahres kann dann das Klinikum im Bereich Wärme und Warmwasser mittels Biomasse versorgt werden.
Adiabate Kühlung:
Am Klinikum Schärding wurde eine adiabate Rückkühlung installiert, wodurch der Primär-Energieeinsatz, um den Kältebedarf abzudecken, deutlich reduziert werden konnte. Durch die Befeuchtung der Rückkühler (Kühlelemente am Dach) mit Wasser, kann die Rückkühlerleistung gesteigert werden. Mit dieser Maßnahme gelingt eine stärkere Abkühlung des Kältemediums, so dass eine kühlere Kühlflüssigkeit zur Kältemaschine gelangt. Hierdurch sinkt der Energieverbrauch für die Kälteerzeugung, weil die durch die Kühlmaschine zu erzeugende Kältemenge geringer ist. Das System wurde anlagentechnisch ertüchtigt. Somit kann durch die Zirkulation über den Rückkühler am Dach die Kälteenergie ohne Betrieb der Kältemaschinen zur Verfügung gestellt werden (Free-Cooling) und der Energiebedarf verringert werden. Zusätzlich wurde bei der Anlagenerneuerung anstelle eines Glykol-Wasser-Gemischs nur Wasser verwendet, wodurch eine zusätzliche Reduktion der Pumpenenergie erreicht werden konnte. Die Primär-Energieeinsparung durch die Kälteoptimierung beträgt rund 57.000 kWh/Jahr.
„Neben all dieser Projekte haben wir uns dazu entschieden mittels eines Energiechecks die Daten der Kliniken hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele zu analysieren. Daraus wurden nötige Maßnahmen abgeleitet, um weitere Schritte zur Dekarbonisierung und Erhöhung des Anteils der nachhaltigen Energieversorgung in unserem Unternehmen zu setzen“, betont Mag. Karl Lehner, MBA, Geschäftsführer der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.
Der Energiecheck analysiert die Energieversorgung des gesamten Unternehmens und berücksichtig in den drei Bereichen elektrische Energie, Wärmebereitstellung und Dampferzeugung die Nachhaltigkeitsziele mit Fokus auf die Herkunft der bezogenen Energie. Dies ermöglicht einen Überblick über die nötigen Maßnahmen zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Ein weiteres wesentliches Ziel des Energiechecks war die Evaluierung der Versorgungssicherheit und es sollten auch Möglichkeiten zur Senkung der Energiekosten aufgezeigt werden.
Die Analyse hat gezeigt, dass die OÖG in Sachen nachhaltiger Energieversorgung bereits auf einem guten Weg ist. Alle OÖG-Standorte werden mit Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Darüber hinaus werden laufend PV-Anlagen geprüft, geplant und erreichtet. Im Bereich der Wärme werden die Kliniken in Kirchdorf, Gmunden sowie der Neuromed Campus in Linz bereits jetzt mit Fernwärme aus industrieller Abwärme versorgt. Das Klinikum Freistadt nutzt bereits seit 1990 biogene Nahwärme und am Klinikum Rohrbach wird noch heuer auf eine Biomasseheizung umgestellt (siehe oben). Für jene Standorte, an denen für die Wärmebereitstellung noch Erdgas benötigt wird, werden laufend Umstiegsmöglichkeiten auf ökologische Fernwärmevarianten geprüft, um die Dekarbonisierung an allen Kliniken zu erhöhen. In Bezug auf die Dampferzeugung versucht die OÖG den Bedarf zu minimieren, da diese sehr energieintensiv ist. Darauf aufbauend werden Varianten mit erneuerbaren Energieträgern laufend geprüft.
Beteiligung an Projekt des Gesundheitsministeriums
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die Gesundheit Österreich GmbH und das Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit haben gemeinsam das Projekt „Beratung klimafreundlicher Gesundheitseinrichtungen“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, die Kliniken dabei zu unterstützen, sich zu klimafreundlichen Einrichtungen zu entwickeln, indem sie kostenlose Fachexpertise und konkrete Unterstützung erhalten. Alle Regionalkliniken des OÖG (8 Standorte noch heuer, 2 stehen auf der Warteliste) sowie das Kepler Universitätsklinikum werden am Projekt teilnehmen und durch die Teilnahme und die Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen einen weiteren zusätzlichen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz im Gesundheitssektor leisten.
Bildtexte:
Bildtext 1: In der hauseigenen Wäscherei des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Steyr wird durch eine Generalüberholung und neue Prozesse viel Energie eingespart. Unter anderem wird das noch warme Abwasser aus der Presse erneut im weiteren Waschprozess genutzt.
Bildtext 2: Durch eine sogenannte adiabate Kühlung braucht es im Klinikum Schärding deutlich weniger Energie, um den Kältebedarf abzudecken.
Bildtext 3: Die Biomasse-Wärme-Anlage des Klinikums Freistadt ist nur ein Beispiel für die vielen Projekte an den Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, um Energie einzusparen und fossile Brennstoffe durch saubere Energie zu ersetzen.
Fotocredit: OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Die Oberösterreichische Gesundheitsholding (OÖG) verschreibt sich in ihren Werten und ihrer Strategie bereits lange dem Thema Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Projekte realisiert. Eine holdingweite Analyse der Energieversorgung zeigt, dass das Unternehmen hier auf einem guten Weg ist. Um dies zu bestätigen oder weitere Optimierungsziele aufzuzeigen, beteiligt sich die OÖG nun am Projekt „Beratung klimafreundlicher Gesundheitseinrichtungen“.
Nur ein Beispiel für Projekte, die bereits umgesetzt wurden, ist eine Prozessoptimierung und Generalüberholung in der hauseigenen Wäscherei des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Steyr. Dadurch können jährlich mehr als 300.000 kWh Wärme eingespart werden. Das Salzkammergut Klinikum Gmunden wird seit 2020 mit industrieller Abwärme vom Zementwerk Gmunden versorgt. Das Klinikum Freistadt betreibt eine Biomasse-Wärme.Anlage, die sowohl das Klinikum als auch die Gesundheits- und Krankenpflege Schule, die nahegelegene Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule und das Rinderkompetenzzentrum beheizt. Und am Klinikum Rohrbach erfolgt noch heuer die Umstellung auf eine externe Biomasse-Heizung.
„Neben all dieser Projekte haben wir uns dazu entschieden mittels eines Energiechecks die Daten der Kliniken hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele zu analysieren. Daraus wurden nötige Maßnahmen abgeleitet, um weitere Schritte zur Dekarbonisierung und Erhöhung des Anteils der nachhaltigen Energieversorgung in unserem Unternehmen zu setzen“, betont Mag. Karl Lehner, MBA, Geschäftsführer der Oberösterreichischen Gesundheitsholding. Dieser Energiecheck bestätigt den guten Weg der OÖG-Kliniken.
Zusätzlich beteiligt sich die OÖG mit ihren Kliniken nun dennoch am Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, der Gesundheit Österreich GmbH und des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit. Durch die Teilnahme und die Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen wird ein weiterer bedeutender Beitrag zum Klimaschutz im Gesundheitssektor geleistet.
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