SCHÄRDING. Diese Woche kommt der Sommer zurück. Eine Schwangerschaft in der Sommerzeit kann aber anstrengend sein, vor allem dann, wenn der Babybauch schon kugelrund ist. Prim. Dr. Florian Degenhart, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Schärding, gibt hilfreiche Tipps, worauf unbedingt geachtet und was an heißen Tagen lieber vermieden werden sollte. So kann der Sommer kommen!
Während der Schwangerschaft ist der Stoffwechsel erhöht und der Herzschlag beschleunigt, dadurch produziert der Körper mehr Wärme. Heiße Temperaturen im Sommer steigern diesen Effekt noch weiter und typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme, Müdigkeit sowie schwere, geschwollene Beine können sich verstärken. Daher ist es jetzt im Sommer besonders wichtig auf sich und sein ungeborenes Baby zu achten.
Trinken, Trinken, Trinken!
Besonders in der Sommerzeit, in der die Temperaturen die 30-Grad-Marke knacken, sollten Schwangere viel trinken. „Zwei Liter am Tag sollten es mindestens sein. Das hält nicht nur den Kreislauf stabil, sondern schwemmt auch Giftstoffe aus und erfrischt“, erklärt der engagierte Primar.
Ein Tipp dazu: Abwechslung in den Trink-Alltag bringen. Wer nicht nur Wasser trinken möchte, kann auch einmal Tee wie zum Beispiel gekühlten Pfefferminztee als Durstlöscher einsetzen. Kaffee oder schwarzer Tee sollte generell nur in geringen Mengen genossen werden.
Obst als Snack essen
In der Schwangerschaft produziert der Körper vermehrt das Hormon Progesteron, das unter anderem die Muskulatur, wie die des Darms entspannt. Daher können Verdauungsprobleme wie Verstopfungen oder Blähungen verstärkt auftreten. Um dem entgegenzuwirken empfehlen sich vor allem leichte Mahlzeiten mit Reis, Fisch, Joghurt, Obst, Gemüse und Salat. Besonders im Sommer gibt es eine große Vielfalt an Obstsorten in den Regalen der Supermärkte. Wasserreiches Obst (Melonen, Kiwi, Kirschen, usw.) versorgt den Körper neben Flüssigkeit auch mit Vitaminen und Mineralstoffen. Daher öfter einmal Obst als Snack in den Speiseplan mit einbauen.
„Schwere“ Beine entlasten und luftig-leichte Kleidung tragen
Während der Schwangerschaft im Sommer schwellen Füße und Beine oftmals an, brennen und sind heiß oder haben Wassereinlagerungen. Um dies zu verhindern, sollten auch Hochschwangere täglich spazieren gehen. Mit der richtigen Kleidung werden heiße Sommertage erträglicher. Ideal sind atmungsaktive Naturfasern wie Leinen, Baumwolle und Seide. Helle Stoffe reflektieren das Licht besser als dunkle. Auch offene, flache Schuhe sind ideal, um die Beine zusätzlich zu entlasten.
Tipp: Beine kalt von unten nach oben abduschen. Beine mehrmals täglich für 20-30 Minuten hochlegen.
Sonne, ja oder nein?
Schwangere sollten sich nur kurz der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen und besonders zwischen 12 und 15 Uhr im Schatten aufhalten. Durch die hormonelle Veränderung können während der Schwangerschaft vermehrt Pigmentflecken auftreten.
Tipp: Auf jeden Fall einen Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden.
Siesta – Ruhepausen einlegen!
Was bei den Südländern selbstverständlich ist, sollte auch unseren Tagesablauf bestimmen. „Gehen Sie den Tag ruhig an und planen Sie Termine und Besorgungen am Vormittag. Meiden Sie die Mittagshitze und gönnen Sie sich eine Pause an einem kühlen, schattigen Platz. Ein Ventilator oder ein mit kaltem Wasser getränktes Handtuch, das in den Nacken oder auf die Stirn gelegt wird, schenken dabei angenehme Kühle“, empfiehlt Prim. Dr. Florian Degenhart.
Bewegung ja - Anstrengung nein!
Wer in der Schwangerschaft Sport treibt, sollte es langsam angehen. Im Sommer gilt: Einen Gang zurückschalten. Entweder am frühen Morgen oder am späten Abend Sport machen und die Laufrunde lieber gegen ein paar erfrischende Bahnen im Schwimmbad eintauschen. Schwimmen stellt mit Abstand die beste sportliche Betätigung für Schwangere dar, außerdem reduziert Schwimmen Wassereinlagerungen. Die Wassertemperatur sollte allerdings nicht unter 18 C° und nicht über 34 C° liegen. Die ideale Wassertemperatur für Schwangere liegt zwischen 28 und 31 C°. Nasse Badekleidung sollte unbedingt gewechselt werden, um Infektionen zu vermeiden. „Bei den ersten Anzeichen von Juckreiz, Brennen oder Schmerzen suchen Sie sofort einen Arzt auf. Besonders während der Schwangerschaft können Entzündungen Komplikationen, wie etwa vorzeitige Wehen auslösen“, weiß der erfahrene Gynäkologe.
Bildtexte:
Bildtext 1: Wer in der Schwangerschaft im Sommer gerne Sport treibt, sollte es langsam angehen und entweder am frühen Morgen oder am späten Abend Sport machen.
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Bildtext 2: Prim. Dr. Florian Degenhart ist Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Schärding.
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