VÖCKLABRUCK. Ein unangenehmes Kribbeln, ein Taubheitsgefühl oder sogar brennende Schmerzen in der Hand können ein Hinweis auf ein Karpaltunnelsyndrom sein. In vielen Fällen konnte bisher nur eine offene Operation Abhilfe schaffen. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck (SK) kommt jetzt mit der minimalinvasiven ultraschallgezielten Karpaltunnelspaltung eine neue, sehr schonende Behandlungsmethode zum Einsatz, die es den PatientInnen erlaubt, unmittelbar nach dem Eingriff das Klinikum wieder zu verlassen.
Der Karpaltunnel wird von Knochen und einem starken Band aus Bindegewebe gebildet und befindet sich in Höhe des Handwurzelgelenks an der Innenseite der Hand. Durch den Kanal ziehen Sehnen und ein größerer Nerv. Wenn es in diesem Bereich zu einer Verengung des Kanals kommt, wird der durchziehende Nerv bedrängt. Kribbeln, eingeschlafene Hände bis hin zu Schmerzen in den Fingern sind die Folge. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sein, dass die Finger an Kraft verlieren und Gegenstände, wie Kaffeehäferl, aus der Hand gleiten. Ursachen für das Syndrom sind meist eine Überbeanspruchung und Abnützung im Bereich des Handgelenks aber auch eine angeborene Verengung des Karpaltunnels.
Minimalinvasive ultraschallgezielte Karpaltunnelspaltung
Abhilfe für das unangenehme und oft schmerzhafte Problem bietet die Durchtrennung des straffen Bandes, das den Karpaltunnel begrenzt. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck kommt dabei, als einem von wenigen Krankenhäusern in Österreich und dem einzigen in Oberösterreich, die sogenannte minimalinvasive ultraschallgezielte Karpaltunnelspaltung zum Einsatz. Der radiologische Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Mit Hilfe eines hochauflösenden Ultraschalls sieht der Arzt genau, wo der Schnitt gesetzt wird. Durch die Spaltung des Bandes wird der Nerv vom Druck entlastet und es kommt zu einer raschen Linderung der Beschwerden.
Diese neue Methode vereint gleich mehrere Vorteile für die PatientInnen, erklärt Prim. Dr. Kaveh Akbari, der Vorstand des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck: „Der Eingriff ist trotz vollem Bewusstsein der Patientin bzw. des Patienten vollkommen schmerzfrei und dauert ungefähr 20 Minuten. Es wird nur ein kleiner Hautschnitt von etwa 2-3 Millimetern gesetzt, eine Naht ist nicht erforderlich. Die Methode ist somit sehr schonend und hinterlässt nur eine kleine, kaum sichtbare Narbe. Im Vergleich zur sonst üblichen offenen Operation kann die betroffene Hand nach dem Eingriff sofort bewegt werden, eine Schiene zur Ruhigstellung ist nicht notwendig. Besonders geschätzt wird von unseren Patientinnen und Patienten, dass sie unmittelbar nach dem Eingriff das Klinikum wieder verlassen können.“
Die minimalinvasive ultraschallgezielte Karpaltunnelspaltung wird im SK Vöcklabruck nach Abklärung im niedergelassenen Bereich mit entsprechender Zuweisung, sowie einer darauffolgenden Untersuchung im Klinikum durchgeführt. Grundsätzlich kann sie von jeder Patientin bzw. jedem Patienten in Anspruch genommen werden, sofern nichtoperative Methoden nicht zum erwünschten Erfolg geführt haben.
Der Bedarf an Therapien ist hoch. Immerhin leiden in Österreich bis zu 15 Prozent der Bevölkerung an einem Karpaltunnelsyndrom.
Bildtexte:
Bildtext 1: Prim. Dr. Kaveh Akbari, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Bildtext 2: Der Eingriff erfolgt unter Lokalanästhesie und ist völlig schmerzfrei
Bildtext 3: Nur ein kleiner Hautschnitt unter Ultraschallkontrolle
Fotocredit: alle OÖG, honorarfrei
Kurzfassung:
Am Salzkammergut Klinikum (SK) Vöcklabruck kommt als einzigem Spital in Oberösterreich mit der minimalinvasiven ultraschallgezielten Karpaltunnelspaltung eine neue und schonende Operationsmethode bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms zum Einsatz. Durch die Einengung des Kanals im Bereich des Handgelenks wird der durchziehende Nerv bedrängt. Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Fingern sind die Folge. Eine Durchtrennung eines Bandes entlastet den Nerv und führt zu einer raschen Linderung der Beschwerden. Die neue Methode, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wird, bringt mehrere Vorteile: Der Eingriff ist vollkommen schmerzfrei, es ist nur ein kleiner Hautschnitt erforderlich und die betroffene Hand kann unmittelbar nach dem Eingriff bewegt werden. „Besonders geschätzt wird, dass die PatientInnen das Klinikum unmittelbar nach der Operation wieder verlassen können“, sagt Prim. Dr. Kaveh Akbari, der Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.
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