Seit 17. November 2023 gibt es ein neues Angebot für Menschen mit chronischen Schmerzen. Judith Kirchmayr-Kreczi, MSc startet eine Selbsthilfegruppe, in der sich Betroffene austauschen und Informationen mitnehmen können. „Das Klinikum stellt seine Infrastruktur sehr gerne für diese Selbsthilfegruppe zur Verfügung“, bekräftigt der Ärztliche Direktor Primar Dr. Norbert Fritsch, MPH. Die Gründerin möchte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem vermitteln, dass sie mit ihren Schmerzen nicht allein sind. Dieses Gemeinschaftsgefühl trage wesentlich zur Stärkung und zur besseren Bewältigung bei.
Menschen mit chronischen Schmerzen haben auf der Suche nach Ursachen, Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten oft eine lange Durststrecke hinter sich. „Typisch ist, dass die meisten Therapien kurzfristig zwar helfen, aber dann die Schmerzen zurückkehren oder an anderer Stelle wieder auftauchen. Sehr oft kann kein konkreter körperlicher Grund gefunden werden“, sagt Judith Kirchmayr-Kreczi (66). In ihrem Berufsleben war sie als Sozialarbeiterin, selbstständige Kommunikationstrainerin und Supervisorin tätig. Außerdem ist sie seit mehr als 25 Jahren „Schmerzpatientin“ und weiß deshalb genau, was chronifizierter Schmerz bedeutet.
Begonnen hat ihre Durststrecke mit stressbedingten Rückenschmerzen und einer gelungenen Bandscheiben-Operation. „Es war eine erschreckende Erfahrung, von der behandelbaren Patientin zur Schmerzpatientin zu werden, später auch zur Angstpatientin“, berichtet die Gründerin der Selbsthilfegruppe. Nach zahlreichen Therapien, die keine langfristige Linderung brachten, stieß sie auf eine Gruppentherapie in den USA, in der medizinische Informationen, mentale Techniken und ermutigende Kurzvorträge angeboten wurden. Die Gruppentermine fanden allesamt online statt. Mit Erfolg. „Der Zuspruch und die tägliche Übung brachten eine stabile Verbesserung“; sagt Judith Kirchmayr-Kreczi.
Nun möchte sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in die Gründung der Selbsthilfegruppe im Klinikum Freistadt stecken und lädt alle Interessierten ein, von Beginn an mitzumachen. Die strukturierte und moderierte Gesprächsgruppe bietet die Möglichkeit des Austauschs und der Information. Es gehe nicht darum, speziellen Schmerzen auf den Grund zu gehen, Therapieerfahrungen auszutauschen oder die Schmerzen schnell loszuwerden. Medizinische Abklärung und Therapien sind Voraussetzung für die Teilnahme an der Gruppe, die weder Anamnese noch Behandlung ersetzen soll.
„Der entspannte und freundschaftliche Rahmen und eine klare, ermutigende Struktur sollen helfen, Lebensfreude und Lebensqualität zurückzubringen und zu erhalten“, erklärt die Gründerin der Selbsthilfegruppe. Gemeinsam statt allein – dieses Gefühl kann Berge versetzen.
Bitte um Anmeldung: Tel.: 0699 11699925, Mail: judithkirch@icloud.com. Die Teilnahme ist kostenlos.