Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich. Seit zehn Jahren bietet das Brustgesundheitszentrum Tumorzentrum Oberösterreich eine erstklassige, wohnortnahe Versorgung nach internationalen Qualitätsstandards. Dies wurde nun erneut mit der Re-Zertifizierung der Europäischen Gesellschaft für BrustkrebsspezialistInnen (EUSOMA) bestätigt. Mehr als 7.000 neue BrustkrebspatientInnen wurden in den vergangenen zehn Jahren betreut und belegen das Vertrauen in die Expertise der Brustzentren der Oberösterreichischen Spitäler.
Etwa jede achte Frau erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. Rund ein Prozent der Brustkrebs-Erkrankungen betreffen Männer. Für alle Betroffenen bedeutet die Diagnose einen tiefen Einschnitt in ihr Leben. Um sie in dieser schwierigen Situation bestmöglich zu begleiten, wurde vor zehn Jahren das Brustgesundheitszentrum Tumorzentrum Oberösterreich gegründet. Heute ist es eine zentrale Einrichtung innerhalb des Tumorzentrums OÖ und steht für höchste medizinische Qualität, wohnortnahe Versorgung und menschliche Zuwendung.
„Gerade wenn Krankheit das Leben plötzlich aus der Bahn wirft, muss eines sicher sein: die bestmögliche Versorgung. Die Brustgesundheitszentren sind ein starkes Zeichen für die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in Oberösterreich. Sie geben Betroffenen Sicherheit in einer sehr sensiblen Lebensphase und bieten ihnen Spitzenmedizin auf höchstem Niveau, unabhängig davon, wo sie wohnen. Mein Dank gilt allen MitarbeiterInnen, die mit großem Engagement für die Patientinnen und Patienten da sind“, so Gesundheitsreferentin LHStv.in Mag.a Christine Haberlander.
Ein einzigartiges Konzept in Europa
Das Brustgesundheitszentrum Tumorzentrum OÖ. ist eine standortübergreifende Organisationseinheit, die insgesamt sechs Standorte an oberösterreichischen Kliniken umfasst. Dieses Konzept ist in Europa einzigartig und ermöglicht die Bündelung von Expertise über alle Fachdisziplinen hinweg. Darüber hinaus kann den PatientInnen, unabhängig vom Wohnort, eine Versorgung nach höchsten internationalen Standards in einem nahe gelegenen Klinikum geboten werden.
Die wohnortnahe Betreuung wird durch lokale Brustzentren sichergestellt. Diese befinden sich:
- im Ordensklinikum Linz
- im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
- am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck,
- am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr,
- an den Kliniken in Rohrbach und Schärding,
Des Weiteren sind alle Brustzentren in OÖ, auch jene am Klinikum Wels-Grieskirchen, im Krankenhaus St. Josef Braunau und am Kepler Universitätsklinikum nach einem internationalen System zertifiziert.
Je früher der Krebs erkannt wird, desto effektiver kann er im Regelfall behandelt werden. „Durch das Brustkrebsvorsorgeprogramm ist es möglich, Brustkrebs in sehr frühen Stadien zu entdecken. Dadurch können wir die Erkrankung deutlich besser behandeln - die Heilungschancen sind heute bereits recht gut und es muss weniger oft eine Brustentfernung oder Achsellymphknotenoperation durchgeführt werden. Allerdings ist es sehr wichtig, dass die Behandlung durch ein multiprofessionelles Team festgelegt wird - wie dies am Tumorzentrum in Oberösterreich angeboten wird!“, sagt Dr. Johannes Berger, Leiter des Brustgesundheitszentrums Tumorzentrum Oberösterreich.
Egal an welchem lokalen Brustzentrum die Patientin / der Patient betreut wird: Sie/Er profitiert von der Expertise des gesamten Netzwerks. Dafür sorgen die einheitlichen Diagnose- und Therapierichtlinien und Tumorboards, in denen sich ein standort- und abteilungsübergreifendes Team aus FachärztInnen zu ihrer Situation berät.
Nur wenn besondere medizinische Maßnahmen erforderlich sind, werden PatientInnen für die nötige Behandlungsdauer in das entsprechend spezialisierte Spital verlegt.
Dies bedeutet für PatientInnen:
- Schnelle Diagnose: Innerhalb ca. 1 Woche nach dem ersten Verdacht wird die Diagnose gestellt und persönlich durch die ExpertInnen kommuniziert.
- Interdisziplinäre Fallbesprechungen: Wöchentliche Tumorboards via Videokonferenz, an denen ExpertInnen aller beteiligten Fachrichtungen aus allen Standorten teilnehmen.
- Breast Care Nurses: Speziell ausgebildete PflegeexpertInnen begleiten die PatientInnen durch alle Phasen der Behandlung und leisten wertvolle emotionale Unterstützung.
- Einheitliche Dokumentation und internationale Benchmark: Jeder Fall wird anonymisiert erfasst und mit den Ergebnissen anderer europäischer Brustzentren verglichen.
- Laufende Qualitätskontrolle: Jährliche Überprüfung der Qualitätskriterien und Prozesse durch internationale ExpertInnen garantieren die Einhaltung höchster Standards.
Vorteile für die PatientInnen
Neben modernster Diagnostik und Therapie profitieren PatientInnen von einer umfassenden Begleitung durch ein multiprofessionelles Team. Die medizinischen ExpertInnen kommen aus den Fächern Gynäkologie, Chirurgie, plastische Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Darüber hinaus stehen den PatientInnen speziell geschulte Breast Care Nurses zur Seite. Diese Pflegekräfte leisten – neben PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und TherapeutInnen – eine wertvolle emotionale und fundierte Unterstützung. Sie alle sind über das gemeinsame Tumorboard vernetzt.
Die wohnortnahe Versorgung spart Wege, reduziert Belastungen und schafft Sicherheit in einer herausfordernden Lebensphase. Durch die enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen RadiologInnen wird eine lückenlose Versorgung gewährleistet.
Re-Zertifizierung nach EUSOMA: Qualität auf höchstem Niveau
Die jüngste Re-Zertifizierung nach den strengen Kriterien der Europäischen Gesellschaft für BrustkrebsspezialistInnen (EUSOMA) bestätigt erneut die herausragende Qualität des Brustgesundheitszentrums. Zwei Drittel der BrustkrebspatientInnen eines ganzen Bundeslandes werden innerhalb EINES zertifizierten Zentrums versorgt. Diese Auszeichnung für eine gesamte Region ist in Europa einzigartig.
„Zehn Jahre Brustgesundheitszentrum Oberösterreich stehen für Kompetenz, trägerübergreifende Zusammenarbeit und Vertrauen. Die Re-Zertifizierung nach EUSOMA bestätigt, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern höchste Standards erfüllen und den Patientinnen und Patienten flächendeckend die bestmögliche Versorgung auf gleichem Standard in ganz OÖ bieten“, betont Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖG.
„Die Kooperation zwischen der OÖG und den Ordensspitälern Oberösterreichs ist ein Erfolgsmodell. Durch die Bündelung unserer Expertise können wir wohnortnah Spitzenmedizin anbieten und gleichzeitig die Qualität laufend überprüfen. Das ist ein großer Gewinn für die Patientinnen und Patienten“, unterstreicht Mag. Johann Minihuber, MBA, Geschäftsführer der OÖ Ordensspitäler Koordinations GmbH.
Ausblick
Das Brustgesundheitszentrum Oberösterreich wird auch in Zukunft alles daransetzen, die Qualität der Versorgung weiter zu steigern und neue wissenschaftliche Erkenntnisse rasch in die Praxis umzusetzen. Ziel ist es, den PatientInnen nicht nur medizinische Spitzenleistungen, sondern auch menschliche Nähe und Sicherheit zu bieten.

