Etwa jede 8. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, rund drei Viertel der Frauen können auf Dauer geheilt werden. Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck wurde 2015 das Interdisziplinäre Brustzentrum etabliert, mit dem Ziel, alle relevanten medizinischen Fachrichtungen und Leistungen rund um das Thema Brustkrebs an einem Ort zu bündeln. In den vergangenen 10 Jahren hat das Team des Brustzentrum Salzkammergut rund 18.000 Patientinnen behandelt.
Kurze Wege für die Patientinnen und rasche Kommunikation zwischen den einzelnen Behandlungen: Dass alle relevanten medizinischen Disziplinen Tür an Tür zu finden sind, gehört zu den großen Vorteilen des Brustzentrum Salzkammergut. „Mit all‘ den vorhandenen Leistungen ist das Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck Vollversorger in Diagnostik und Therapie von Brustpatientinnen geworden. Darüber hinaus bietet das Brustzentrum in Vöcklabruck als Teil des Brustgesundheitszentrum Tumorzentrum OÖ inzwischen viele Kompetenzen und Leistungen anderer Zentren in Oberösterreich an“, weiß mit Dr. Johannes Berger der Leiter von Brustzentrum Salzkammergut sowie Brustgesundheitszentrum Tumorzentrum OÖ. Die hohe Qualität der Versorgung wird im Rahmen einer Zertifizierung durch eines der renommiertesten Zertifizierungsgesellschaften Europas – EUSOMA – jährlich überprüft und ist in den letzten 10 Jahren immer als sehr gut beurteilt worden.
Der Weg für Patientinnen
Die meisten Patientinnen kommen nach Zuweisung durch eine/n niedergelassene/n Radiologen/Radiologin oder einen Frauenarzt/eine Frauenärztin ins Brustzentrum Salzkammergut. Üblicherweise erfolgen dann eine klinische Untersuchung sowie im Anschluss eine Untersuchung mittels Ultraschall. Wenn notwendig, wird auch noch am selben Tag eine Punktion des auffälligen Herdes durchgeführt. „Bei jeder Patientin findet eine zweite Befundung der auswertigen Bilder statt“, so Dr. Berger. Darüber hinaus stehen alle weiteren relevanten bildgebenden Untersuchungsmethoden wie Kernspintomographie, Computertomographie und PET-CT im Brustzentrum zur Verfügung.
Erst nach Vorliegen des histologischen Befundes durch die PathologInnen wird ein Aufklärungsgespräch mit den Patientinnen vereinbart und – wenn notwendig – die weitere Behandlung eingeleitet. Diese richtet sich nach Größe und Ausdehnung des Tumors, der Tumorbiologie und internationalen Leitlinien.
Was passiert, wenn Brustkrebs diagnostiziert wird?
Lautet die Diagnose nach den Untersuchungen „Brustkrebs“, so erfolgt meist als nächster Schritt eine Operation. In bestimmten Situationen kann vorher eine medikamentöse Therapie sinnvoll bzw. notwendig sein. Wird operiert, kann die Brust fast immer erhalten bleiben: „80% der Operationen werden brusterhaltend durchgeführt“, so Prim. Berger. Sobald der Tumor komplett entfernt wurde, schließen häufig eine Strahlentherapie und eventuell eine antihormonelle Therapie an.
Falls doch eine Entfernung der gesamten Brust notwendig sein sollte, steht eine Plastische Chirurgin beratend zur Seite. Sie bespricht mit den Patientinnen die Aufbaumöglichkeiten der Brust, wenn möglich gleich im Rahmen der Tumoroperation.
Ansprechpartnerinnen und Unterstützerinnen in dieser Zeit sind für die Patientinnen auch die spezialisierten Brustschwestern (BCN = Breast Care Nurses). Sie dienen auch als Bindeglied zu den behandelnden ÄrztInnen. Eine Hilfe für betroffene Frauen ist auch die Sozialarbeiterin, die bei vielen organisatorischen Fragen (wie etwa soziale Unterstützungsmöglichkeiten oder der Suche nach einer Kinderbetreuung) zur Seite steht. Hilfe gibt die Sozialarbeiterin auch bei Anträgen für Reha-Aufenthalte.
Zahlen Brustzentrum Salzkammergut 2015-2025
Brustkrebs Neuerkrankungen | Ca. 1.500 |
Patientinnen-Kontakte mit med. Facheinrichtungen | Ca 110.000 |
Patientinnen Brustzentrum | Ca 18.000 |
Brustkrebsoperationen | Ca 1.200 |
Brustoperationen gesamt | Ca 2.700 |
Plastische Eingriffe im Rahmen von Brustkrebs | Ca 600 |
Strahlentherapien bei Brustkrebs | Ca 3.000 |
Mammographien | Ca 20.000 |
Biopsien an der Brust | Ca 5.000 |
Tumorboardvorstellungen | Ca 8.000 |