Sehr geehrte Damen und Herren,
vor einem Jahr (08.03.2020) wurde der erste mit dem Coronavirus infizierte Patient im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum am Standort Steyr aufgenommen. Seitdem wurden im PEK an den Standorten Kirchdorf und Steyr insgesamt rund 800 COVID-infizierte PatientInnen behandelt. Davon bedurften mehr als 100 einer intensivmedizinischen Betreuung. Die wohl herausforderndste Zeit für das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum war die sogenannte zweite Welle – hier vor allem die Monate November und Dezember 2020. In dieser Zeit hat sich die Zahl der COVID-PatientInnen vervielfacht.
Zum Vergleich: In der ersten Welle wurden bis Ende April 52 infizierte PatientInnen in Kirchdorf und Steyr aufgenommen. In der zweiten Welle stieg diese Zahl auf mehr als das Elffache. Genauso fällt der Vergleich bezüglich der intensivpflichtigen PatientInnen aus. Während der ersten Welle waren insgesamt acht COVID-PatientInnen auf der Intensivstation, bis dato stieg diese Zahl auf das Elffache. Insgesamt sind bisher 121 COVID-PatientInnen im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum verstorben. Das Alter der Todesopfer liegt dabei zwischen 40 und 97 Jahren, das Durchschnittsalter bei 82 Jahren.
Alle diese Zahlen verdeutlichen, wie schwierig und belastend die vergangenen Monate für MitarbeiterInnen des Klinikums waren. Aber nicht nur die MitarbeiterInnen, sondern alle Gesellschaftsgruppen befinden sich nun seit einem Jahr in einer anhaltenden Ausnahmesituation. Es ist bemerkbar, dass zahlreiche Menschen aus verschiedensten Gründen an ihre Belastbarkeitsgrenze gekommen sind. Dabei entstehen oft psychische Probleme, womit die Entwicklung eines Suchtverhaltens verbunden sein kann. Dadurch erleben viele Menschen in der Krise auch noch eine Ablehnung und Stigmatisierung, obwohl sie gerade in diesen Zeiten fachliche und professionelle Hilfe benötigen. Neben einer fachlichen Begleitung stellen Selbsthilfegruppen eine gute zusätzliche Möglichkeit dar, sich unterstützen zu lassen.
Als Selbsthilfebeauftragte möchte ich Betroffene dazu motivieren, sich über das Angebot von Selbsthilfegruppen zu informieren. Für Menschen, die unsicher sind, was in Selbsthilfegruppen passiert und überlegen, ob dieses Angebot für sie persönlich passen würde, gibt es deshalb einen neuen Bereich auf der Homepage des Klinikums.
Der Selbshilfe BLOG
Unter folgendem Link www.ooeg.at/pek/sr/patienten/selbsthilfe/blog werden nun regelmäßig Interviews veröffentlicht, die mit Kontaktpersonen von Selbsthilfegruppen geführt wurden. Dabei geben aktive Mitglieder Einblick in die Arbeit und die Abläufe der verschiedensten Gruppen. Ich freue mich, wenn Interessierte dadurch den Weg zu einer Selbsthilfegruppe finden! Das erste Interview wurde mit Paul geführt. Er ist aktives Mitglied der Anonymen Alkoholiker und hat uns einen sehr guten Einblick über die AA gegeben.
Lesen Sie selbst. Es lohnt sich!